Momos selbstgemacht
Blogautor:
Julia Heim
Blog URL:
Momos sind tibetische Teigtaschen, die mit Fleisch, Fisch oder Gemüse befüllt und in speziellen Töpfen gedämpft werden. Sie schmecken herrlich zu Sojasauce und einem scharfen Tomaten-Chili-Dip, der mir bereits bei der Zubereitung die Tränen in die Augen treibt.
Ich habe das grosse Glück, das Momohandwerk von einer Momoexpertin zu lernen – einer Tibeterin, die weiss, welche Konsistenz der Teig haben muss und wie viel Salz das Hackfleisch verträgt. Ich stehe nickend daneben und fülle eine grüne Chilischote nach der anderen in den Mixer (15 Schoten sind es am Schluss!), während mir erklärt wird, dass man die Füllung der Momos am Faltenschlag erkennen kann (wobei ich bei den verschiedenen Varianten schon wieder den Überblick verloren habe – bitte verzeih mir Tsering). Wir einigen uns auf die leichteste Variante, damit ich üben kann.
Aus Mehl und Wasser wird ein erstaunlich elastischer Teig, den die Küchenmaschine für uns zusammenknetet. Wie ein Handschmeichler liegt die fertige Kugel kühl und glatt auf der Haut. Sie darf noch ein bisschen ruhen. Hackfleisch, Bärlauch, Frühlingszwiebel, Wasser und reichlich Salz verarbeiten wir zur Füllmasse. Das Wasser produziert im Inneren der Momos den Fleischsaft, der beim genussvollen Verzehr unabdingbar ist. Und keine Angst vor dem Salz – wirklich wichtig, dass ihr genug davon nehmt, sonst schmecken die Teigtaschen nur halb so fein.
Das Falten der Momos wird zelebriert. Wir wechseln mit der Mehlpackung, dem Teig und einem Wallholz zum grossen Holztisch im Esszimmer. Wir brauchen Platz!
Aus kleinen Teigkugeln wallen wir flache Teigkreise aus, in deren Mitte die Hackfleischfüllung platziert wird. Wir klappen die Täschchen zusammen und drücken die Teigränder aufeinander, sodass kleine Pakete entstehen. Im Anschluss die beiden Enden zusammenführen und die Ecken wieder zusammendrücken. Eigentlich darf hier jeder seiner Fantasie freien Lauf lassen. Formt eure Momos, wie es euch gefällt! Wichtig ist nur: Gut verschliessen, damit beim Dämpfen der Fleischsaft im Momo bleibt.
Im Momo-Dampftopf (auch möglich: Topf mit Einsatz oder Bambuseinlagen) Backpapier mit wenig Öl am Boden festkleben und mit einem Messer Löcher hineinstechen. Die Momos darauf platzieren. 20 Minuten im Dampf sollten reichen.
Dazu: Rüebli-Lauch-Gemüse mit Ingwer:
Zutaten
Teig
300g Mehl
Ca. 200 ml Wasser
1 TL Salz
Zu einem geschmeidigen Teig kneten und ruhen lassen, bis die Füllung fertig ist.
Füllung
500 g Hackfleisch (Biorind)
Kleiner Bund Bärlauch (gehackt)
1 Frühlingszwiebel
100 ml Wasser
1-2 EL Salz
20g Butter
Zutaten zu einer kompakten Masse vermengen.
Tomaten-Dip (sehr scharf)
5 Grosse Tomaten
15 kleine, grüne Chilischoten (viariabel)
1 Frühlingszwiebel
2-3 Bärlauchblätter
Salz
In einem Mixer zu einem glatten Dip verarbeiten.
Momos formen
Aus walnussgrossen Teigkugeln flache Teigkreise wallen. In die Mitte einen TL Füllung platzieren und vorsichtig zusammenklappen, Rand zusammendrücken, bis eine Teigtasche entsteht. Die Ecken der halbmondförmigen Tasche zusammenführen und -drücken, auf beiden Seiten eine Spitze formen.
Momos dämpfen
Momo-Topf mit Backpapier auslegen (mit wenig Öl am Boden fixieren) und Löcher in die Öffnungen stechen (oder Momos in einem Bambusgarer platzieren, den man in eine mit Wasser gefüllte Pfanne stellt – erhältlich im Asialaden). Die Momos im Wasserdampf 20 Minuten garen.