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Buchtipp: JERUSALEM

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Buchtipp: JERUSALEM

Gourmistas
Blogautor: 
Nadja Zimmermann
    Sicherlich jedem, der schon mal durch eine Kochbuchabteilung schlenderte, ist dieses Buch aufgefallen. Es ist ein schönes Buch. Hochwertig, in Leinen gehüllt, edel. Es macht sich sogar auf jedem Salontisch gut, neben den grossen, schönen Fotobüchern. Dort kann es bestehen. Man möchte es in die Hand nehmen, darin blättern, sich darin verlieren. Denn es ist kein gewöhnliches Kochbuch.   Impressionen aus Jerusalem. Das Buch ist voll davon.   Die beiden Autoren Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi stammen beide aus Jerusalem. Der eine wuchs im jüdisch geprägten West-Jerusalem auf, der andere, Palästinenser, im muslimischen Ost-Jerusalem. Kennengelernt haben sie sich in London. Heute sind sie Geschäftspartner. Sie betreiben in London erfolgreich vier Delis und ein Restaurant. Was das Buch einerseits so besonders macht, ist  die vielseitige und geschmackvolle Küche Jerusalems. Mit diesem Buch entschlüsseln die beiden ihre eigene kulinarische DNA, sie begeben sich auf Spurensuche in der Stadt, die sie geprägt hat, den Geschmack und die Gerüche Jerusalems bezeichnen sie als ihre Muttersprache. Anderseits ist Jerusalem keine gewöhnliche Stadt und das macht sie so spannend. Umgeben von drei Kontinenten, beheimatet sie viele unterschiedliche Kulturen und ist wiederum geprägt von jahrtausendealten politischen und religiösen Konflikten. Auf den ersten Blick wähnt man diese Disharmonie auch in den Küchen der Stadt, es scheint als stossen vollkommen verschiedene kulinarische Welten aufeinander, doch gibt es erstaunlich viele Parallelen.     Zu jedem einzelnen Rezept gehören kleine, vielfach persönliche Geschichten. Wir erfahren, warum es das eine Rezept ins Buch schaffte oder was es mit dem Gericht auf sich hat. Wer es erfunden haben könnte, woher es stammt, wie man damit variieren kann. Wenn ich das Buch durch blättere, bleibe ich auf fast jeder Seite hängen und möchte jedes Gericht auf der Stelle nachkochen. Vieles habe ich tatsächlich schon gekocht und manche Rezepte gehören bereits fix in mein Repertoire. Eines davon ist Sabih. Ein Imbiss aus arabischen, sephardischen, jüdisch-jemenitischen und jüdisch-irakischen Elementen. Ein Mischmasch eben.  Auberginen, Eier, israelischer bzw. arabischer Salat und sauer eingelegte Mangos auf Pitabrot. Dazu ein köstliches Dip-Söseli mit Sumach.   Auch sehr lecker, sind die.. POULET-ZUCCHINI-BURGER 500g Poulethackfleisch, 1 grosse Zucchini, 40g Frühlingszwiebeln, 1 Ei, 2 EL gehackte Minze, 2 EL gehacktes Koriandergrün, 2 Knoblauchzehen, 1 TL gemahlener Kreuzkümmel, 1 TL Salz, 1/2 TL grob gemahlener schwarzer Pfeffer, 1/2 TL Cayennepfeffer. (Plus Sonnenblumenöl zum anbraten). Backofen auf 200° vorheizen. Die Zutaten für die Burger in einer grossen Schüssel vermengen und daraus etwa 18 kleine Frikadellen formen. Eine grosse Pfanne etwa 2mm mit Sonnenblumenöl füllen, gut erhitzen und die Burger portionenweise bei mittlerer Hitze etwa 4 Minuten anbraten, bis sie auf beiden Seiten gebräunt sind. Anschliessend Burger auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und ca. 7 Minuten im Ofen fertig garen. Warm oder mit Zimmertemperatur servieren.     Dazu auch hier folgendes Sumach-Söseli: 100g Sauerrahm, 150g griechisches Joghurt, 1 TL abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone, 1 EL Zitronensaft, 1 kleine zerdrückte Knoblauchzehe, 1 1/2 EL Olivenöl, 1 EL gemahlener Sumach, 1/2 TL Salz, 1/2 TL schwarzer Pfeffer  - alles vermischen. KÖSTLICH!!!   “Jerusalem” ist so vieles. Ein wunderbares Kochbuch, wie auch schon sein Vorgänger “Genussvoll Vegetarisch”,  aber auch ein spannender Reiseführer, der uns ausserdem einen interessanten Einblick in Jerusalems Geschichte gewährt.     Wenn es also auf dem Salontisch oder in der Küche fehlt, dann liegt es womöglich auf dem Nachttisch.            
Bilder: 

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