Ein Crash-Kurs zum Thema Hautpflege
Blogautor:
Katrin Roth
Blog URL:
Bild: Garnier
Von ihr habe ich gelernt, ohne Akzent auf französisch «Prost» zu sagen, sie hat mir – sehr taktvoll – den vorzeitigen Abbruch meiner Karriere als Flamenco-Tänzerin ans Herz gelegt, wir haben gemeinsam eine Saftwoche angefangen und nach drei Stunden wieder abgebrochen, sie macht sagenhaft gute Caipirinhas und mit ihrer Hilfe schaffte ich es trotz ausschweifendem Partyleben durch das Studium: Freundin Sabine ist eine ganz besondere Frau, der ich viel zu verdanken habe, weil sie scheinbar für jedes Problem eine Lösung hat.
Und wenn sie trotzdem mal nicht weiter weiss, dann stellt sie genau die richtigen Fragen, wie Ihr Mail von kürzlich zeigt, das mich zu einer ausführlichen Recherche zum Thema Hautpflege motivierte, bei der mich erfahrende Pflege-Profis von Estée Lauder, Clarins, L’ Oréal und Weleda unterstützt haben.
Liebe Katrin
Falls Du mal Zeit und Lust hast, einen Crème-Crash-Kurs zu machen, wäre ich Deine erste Leserin, denn in Sachen Beauty ist mir trotz regelmässiger Lektüre Deines Blogs immer noch einiges unklar.
Da wäre zum Beispiel die Sache mit dem Serum… Ich weiss zwar mittlerweile, dass es vor der normalen Crème aufgetragen werden sollte. Aber:
Muss ich das Serum täglich verwenden oder handelt es sich hier um eine Spezialpflege, die man einmal pro Woche verwendet?
Das sagen die Profis zum Thema Serum:
Seren, sagt Beauty-Fachfrau Gina von Estée Lauder, enthalten hoch konzentrierte Wirkstoffe, die direkt in die Haut eingeschleust und darum nach der Reinigung praktisch auf die nackte Haut aufgetragen werden sollten.
Ähnlich tönt es bei der bezaubernden Elsa Devillechabrolle von L’ Oréal Paris: «Ein Serum ergänzt die Wirkung einer Crème und besitzt eine besonders leichte Textur, die sich gut auf der Haut verteilen lässt.» Bei trockener Haut empfiehlt die wissenschaftliche Leiterin von L’ Oréal Paris die Anwendung eines Serums am Morgen und am Abend, wer fettige Haut hat kommt mit einer Dosis pro Tag aus. «Wöchentlich bringt es nicht viel, da die Produkte für den täglichen Gebrauch entwickelt worden sind.»
Ebenfalls keinen Sinn macht der Verzicht der normalen Pflegeproduke zugunsten eines Serums, sagt Clarins-Schulungsleiterin Andrea Bänzinger: «Ein Serum enthält keine Schutzkomponenten, wie sie in einer Tages- oder Nachtpflege vorkommen.» Und auch in Bezug auf den Tragekomfort könne ein Serum oft nicht mithalten wegen der besonders leichten Konsistenz. «Am besten ist die Kombination von Serum und Pflege, die sich gegenseitig ergänzen.»
Fazit: Seren gehören zum täglichen Beauty-Ritual und werden jeweils nach der Reinigung und vor der normalen Pflege aufgetragen.
Double Serum von Clarins ist ein Pflegeklassiker, der 20 ausgewählte Pflanzenextrakte enthält und die Vitalfunktionen der Haut reaktiviert.
Ebenfalls ein Rätsel ist mir der Unterschied zwischen einer Tages- und Nachtpflege: Reicht da nicht eine einzige Crème?
Das sagen die Profis zum Thema Tages- und Nachtpflege
Lieber nicht eine einzige Crème verwenden, sagt Weleda Chefkomsetikerin Lilith Schwertle, da es nicht nur um die Pflege geht, sondern auch um die Unterstützung der hauteigenen Kräfte. «Besonders während der Nacht regeneriert sich die Haut. Damit das optimal gelingen kann, schenkt unsere Nachtpflege Wertvolles zur Stärkung der Prozesse.»
Eine Tagespflege hingegen schütze vor äusseren Einflüssen und bewahre die Frische der Haut, erklärt Schwertle, die damit auf einer Wellenlänge ist mit Elsa von L’ Oréal Paris: «Jeden Tag muss sich die Haut gegen zahlreiche Angriffe verteidigen. Das heisst: Tagsüber braucht sie mehr Schutz, während sie sich über Nacht erholt und darum vorwiegend der Pflege bedarf.»
Wem das zu aufwändig ist, sagt Gina von Estée Lauder, benutzt eine Universalprodukt, das Tages- und Nachtpflege vereint. «Für ein Bisschen mehr Pflege hingegen empfehle ich eine feuchtigkeitsspendende Tagespflege mit Sonnenschutzfaktor sowie eine Nachtcrème mit Wirkstoffen, die beruhigen und die Reparaturtätigkeit der Zellen ankurbeln.»
In jedem Fall, da sind sich alle Expertinnen einig, braucht es immer eine Tagespflege. Die Begründung? Kommt von Elsa und leuchtet ein: «Dadurch kann man Alterszeichen vorbeugen – oder wenigstens mildern – und die Haut bleibt länger schöner.»
Fazit: Pflegemuffel kommen mit einer 24-Stunden-Crème grundsätzlich gut über die Runden. Aber wenn das irgendwann nicht mehr reicht, ist es Zeit für eine Tages- und Nachtcrème.
Biotherms erste 24h-Feuchtigkeitspflege verbindet die Kraft von 5.000 Litern Thermalwasser mit Micro-Sphären und hautperfektionierenden Aktivstoffen und glättet die Hautoberfläche.
Miracle Skin von Garnier ist eine Tagespflege mit SPF 20 und Mikro-Pigmenten, die sich dem Hautton anpassen.
Die Zell-Renaissance Gesichtspflege von L’ Oréal Paris stimuliert die Zell-Erneuerung der Haut während der Nacht.
Feuchtigkeit ist immer ein grosses Thema, wenn Du über Anti-Aging-Produkte schreibst. Hilft das wirklich gegen Falten und wenn ja, warum?
Das sagen die Profis zum Thema Feuchtigkeitspflege
Ja, Feuchtigkeit hilft gegen Falten sagt Gina von Estée Lauder: «Ein Schwall von Feuchtigkeit füllt die Haut von Innen auf und bringt damit die Knitterfalten temporär zum Verschwinden.» Für den dauerhaften Effekt enthalten die meisten Anti-Aging-Produkte noch weitere Wirkstoffe, die Feuchtigkeit speichern können und gleichzeitig die Haut beim Aufbau neuer Füllstoffe wie Elastin oder Kollagen unterstützen. «Auf diese Weise werden tiefe Falten gemildert und die Haut wirkt praller.»
Ein weiteres Argument, das für die Anwendung einer feuchtigkeitsspendenden Pflege spricht, kommt von Clarins-Expertin Andrea: «Eine gut befeuchtete Haut kann die in den Produkten enthaltenen Aktiv- und Nährstoffe viel besser aufnehmen und steigert entsprechend deren Wirksamkeit.»
Fazit: Regelmässig die Haut wässern hilft gegen Trockenheitsfältchen.
Durch einen exklusiven Feuchtikgeitskomplex in Hydrationist von Estée Lauder soll – bei regelmäßiger Anwendung – der Feuchtigkeitsgehalt der Haut um bis zu 50 Prozent zunehmen.
Zu guter Letzt wollte ich von Dir noch wissen, ob es für die Augenpartie zwingend eine Spezialcrème braucht.
Das sagen die Profis zum Thema Augenpflege
Die Antwort von Weleda-Beautychefin Lilith kommt in Form einer Gegenfrage: «Warum sollten wir der zarten Haut rund um die Augen weniger als das Beste geben?» Immerhin handle es sich bei den Augen um ein wesentliches Merkmal unserer Ausstrahlung, macht Litlith geltend und plädiert darum für die regelmässige Anwendung eines Spezialproduktes für die empfindliche Augenpartie.
Zu recht, wie Gina von Estée Lauder sagt: «Weil die Augenpartie besonders dünn und porös ist, sind Schädigungen der Haut dort immer als erstes zu sehen.»
Entsprechend wichtig sei die tägliche Pflege der Augen mit passenden Wirkstoffen, ergänzt Elsa von L’ Oréal, und zwar unbedingt direkt nach der Reinigung und noch vor dem Auftragen eines Pflegeproduktes: «Dadurch wird der sensible Bereich bei den Augen vor den Wirkstoffen der nachfolgenden Pflege geschützt.»
Ausserdem, sagt Andrea von Clarins, lassen sich mit der richtigen Pflege nicht nur kleine Fältchen, sondern auch Tränensäcke, Schwellungen sowie Augenringe bekämpfen.
Fazit: Als Sensibelchen vom Dienst braucht die Augenpartie ein paar zusätzliche Streicheleinheiten in Form einer besonders milden Spezialpflege.
Die revitalisierende Augen-Crème aus der neuen Nachtkerzen-Serie mindert tiefe Linien und Falten und festigt die Konturen der Augen- und Lippenpartie
OKAY, DAS WAR MEHR ALS NUR EINE SCHNELLBLEICHE IN SACHEN HAUTPFLEGE.
Dafür haben wir heute alle schaurig viel gelernt und dürfen uns jetzt ohne schlechtes Gewissen ein härziges, aber seichtes Filmchen angucken über einen Hund, der zum ersten Mal ins Schlafzimmer seiner Herrchen darf.
Zuerst aber gibt es noch ein herzliches Merci – an Sabine für ihre Fragen und an alle Experten für ihre Antworten.
Der Beitrag Ein Crash-Kurs zum Thema Hautpflege erschien zuerst auf The Beauty Experience.
Bilder:











