Buchtipp: Drei gute Dinge
Blogautor:
Nadja Zimmermann
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Ich liebe die einfache Küche. Natürlich geh ich gern auch mal ganz aussergewöhnlich essen und lasse mich auch sehr sehr gerne von kulinarisch überaus talentierten Gastgebern verwöhnen. Wenn ich allerdings selber in der Küche stehe, muss es (meistens) unkompliziert sein. Simpel. Aber gut. Am liebsten sind mir Gerichte, die völlig unaufwändig sind, aber schick wirken.
Vielleicht denke ich das auch nur von mir, denn selbst wenn mich Gäste darum bitten, dass ich mir bitte kein Bein ausreissen soll, und ich dies auch tatsächlich nicht plane, weil ich gerade noch so viel anderes an der Backe habe, dann stehe ich trotzdem Stunden in der Küche. Keine Ahnung warum. Vielleicht bin ich auch einfach nur schrecklich langsam.
Kochbücher, die dann solche Titel tragen, kommen mir deshalb echt entgegen:
“Genial einfache Rezepte” – Was will ich mehr?
Und das Buch verspricht nicht zuviel. Es hatte mich gleich nach dem ersten oberflächlichen Durchblättern in der Hand. Ja auch, wenn ich es mir gar nicht anschauen möchte, und es sich beim Wegtragen aus Versehen öffnet, bleibe ich wieder wo hängen.
Die Theorie, dass es oftmals nur gerade drei Hauptzutaten braucht, um ein Gericht in eine “höhere kulinarische Ebene” zu heben, ist sehr interessant. Ich habe mir bis anhin gar nie Gedanken über die Anzahl der Zutaten gemacht, aber es ist schon so, man öffnet den Kühlschrank, nimmt A, nimmt B und überlegt was noch dazu passt, denn etwas fehlt noch. Viele einfache Klassiker kommen mit drei Grundzutaten aus. Schon das Frühstücksbrot wäre langweilig nur mit Konfitüre. Die Butter würde fehlen. Oder Croque Monsieur, das geht nicht nur mit Schinken, da brauchts noch den Käse dazu. Und so weiter.
Die Idee ausserdem, dass die Rezepte in einem Kochbuch nicht nach einem wohlklingenden kulinarisch sexy Namen, sondern lediglich mit drei Grundzutaten betitelt werden, finde ich klasse und absolut ansprechend.
Drei einfache Zutaten und man hat was ganz Köstliches hergezaubert. Ein kurzer Blick ins Buch erbringt den Beweis.
Eine klitzekleine Auswahl eines über 400-seiten starken Buches. Und es sieht doch alles lecker aus!?
Mir sind während der Lektüre echt so unheimlich viele neue Ideen gekommen – ein wahrlich hochinspirierendes Werk! Für die Alltagsküche, für die Gastgeberküche, die Familienküche … ganz ehrlich, ich glaube das wird eins meiner Lieblingskochbücher. Eines derjenigen, dass immer in der Nähe steht, wo man immer gern wieder einen kurzen Blick reinwirft, wenn man gerade die Einkaufsliste erstellt.
Das Buch ist in neun Kapitel eingeteilt, so dass man sich auch dann gut zurechtfindet, wenn man keine Zettel eingeklebt hat. Praktisch sind auch die Tipps zum Vorrat. Der Autor verrät warum er manche Zutaten immer Zuhause hat, aber auch wie er sie lagert und wozu sie taugen.
Bei vielen Rezepten finden sich am Schluss immer auch noch Variationsmöglichkeiten oder Ideen, wie man das Gericht mit einer bestimmten zusätzlichen Zutat noch etwas präzisieren kann.
Im Register sind die einzelnen Zutaten zu finden. Hat man also noch Äpfel vorrätig und will diese irgendwie ins Gericht einfliessen lassen, guckt man einfach unter “Äpfel” und hat schon eine Reihe von leckeren Kombinationsmöglichkeiten.
Ich werde mich definitiv quer durch dieses Buch kochen. Angefangen habe ich mit einer herrlichen Fenchel-Mandarinen-Sonnenblumenkernen-Kombination. Die Fenchelstreifen werden im Ofen gegrillt, die Sonnenblumenkernen in der Pfanne geröstet. Noch etwas Olivenöl, Apfelweinessig, Meersalz sowie Pfeffer … und gut ist.
Sieht doch hübsch aus, nicht? Und die Mandarinen passen auch ganz wunderbar zu meinen grünen Tellern. Win-Win.
Drei gute Dinge auf dem Teller von Hugh Fearnley-Whittingstall (AT-Verlag), ist für rund 35 Franken erhältlich.
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