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Madame, unterschätzen Sie die Macht von Düften nicht!

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Madame, unterschätzen Sie die Macht von Düften nicht!

The Beauty Experience
Blogautor: 
Katrin Roth
Jean-Paul Gaultier im Interview über seinen neuen Herrenduft Le Beau Mâle, Schönheit und seine Berufung.   Also wirklich, diese Franzosen: «Wie ein eisiger Tropfen, der einen glühenden Körper wonnig erschaudern lässt, schärft der Duft die Sinne und legt das erotische Potential des Mannes offen», sagt Couturier Jean-Paul Gaultier über seinen neuen Herrenduft Le Beau Mâle , den er mit einem knackigen Schönling hübsch in Szene setzt.     Nett oder? Noch netter aber ist Monsieur Gaultier himself, mit dem ich anlässlich der Lancierung von Le Beau Mâle per Mail ein paar Worte wechseln konnte.   Jean-Paul Gaultier, wonach riechen Sie gerade? Natürlich nach Le Beau Mâle, meinem neuen Duft… … von dem Sie sagen, er mache seinen Träger zum Objekt der Begierde. Aber mal ganz ernsthaft: Kann man wirklich mit einem Parfüm jemanden verführen? Ahh, Madame, unterschätzen Sie die Macht von Düften nicht! Ob man jemanden begehrt, ist unter anderem eine Frage des Körpergeruchs, glauben Sie mir. Mit einem Parfüm lässt sich diese Wirkung verstärken, nicht zuletzt, weil man damit die eigene Lust unterstreicht. Gibt es einen Duft, dem Sie einfach nicht widerstehen können? Oh ja! Süsse Gourmande-Noten wie zum Beispiel Vanille wirken unglaublich beruhigend auf mich, davon kann ich nicht genug bekommen. Abgesehen von Düften: Womit kann man einen Jean-Paul Gaultier sonst noch verführen? Indem man mir zu essen gibt – ein Desser, Käse, es muss einfach gut schmecken. Sie sagen, Le Beau Mâle bricht mit den Traditionen der Branche. Gilt dieses Motto für Ihr gesamtes Schaffen? Es ist tatsächlich so, dass man von mir sagt, ich würde gegen die Regeln verstossen mit meiner Arbeit. Das ist merkwürdig, denn mir geht es nicht um die Provokation dabei. Ich bin einfach, wie ich bin. Ihre Entwürfe sind vorsichtig formuliert ziemlich extravagant und damit nichts für schüchterne Menschen. Sie selbst aber kleiden sich äusserst zurückhaltend. Aus welchem Grund? Ich investiere meine Energie lieber in das Anziehen anderer Menschn als in meine eigene Garderobe. Darum mag ich es für mich persönlich lieber schlicht, das ist einfach mein Stil. Wie wichtig ist für Sie das Äussere eines Menschen? Ich mag, wenn jemand aus dem Rahmen fällt. Anders ist. Denn Schönheit ist immer subjektiv, so wie Perfektion letztlich nur eine Frage der Relativität ist. Entsprechend wollte ich mein Leben lang der Unvollkommenheit mit meinem Werk die Ehre erweisen. Können Sie sich daran erinnern, als Sie zum ersten Mal einen fremden Menschen in einem Ihrer Entwürfe sahen? Ganz genau weiss ich es nicht mehr, aber ich fühle mich immer sehr geschmeichelt, wenn ich jemanden treffe, der ein Kleid von mir oder einen meiner Düfte trägt. Das Modebusiness ist ein hartes Pflaster, der Druck ist enorm. Einige Ihrer Kollegen sind daran gescheitert, Sie hingegen gelten als Sonnenschein der Branche und für Topmodel Eva Herzigova sind Sie «der lustigste Mensch, den es gibt». Wie halten Sie sich den Stress vom Leib? Ich mache den Job, den ich liebe. Meine Arbeit ist meine Leidenschaft, ich erfülle mir damit meinen Kindheitstraum. So einfach ist das.   Bild: Screenshot von Youtube.               Zehn Jahre als war Jean-Paul Gaultier, als er im Fernseher das Schwarz-Weiss-Drama «Falbalas» über einen fiktionalen Modeschöpfer gesehen hatte: Ein Wendepunkt im Leben des Franzosen, der sich in diesem Moment zu einer Laufbahn als Couturier entschloss – und dabei blieb, wie wir alle wissen.  

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