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“Du bist nicht Prio eins, sondern sein Wellnessprogramm”

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“Du bist nicht Prio eins, sondern sein Wellnessprogramm”

Sex and Sensibility
Blogautor: 
Helene Aecherli
Warum verheiratete Männer als Liebhaber eine Sackgasse sind. Diese Woche traf ich drei Freundinnen zum Apéro und alle drei hatten etwas gemeinsam: Sie hatten sich eben von ihren verheirateten Liebhabern getrennt, und ihre Stimmung schwankte zwischen “ich find keinen mehr, das wars dann also” und „yeah, ich hab es endlich geschafft!“ Sabine (50) hat fast fünf Jahre lang im Schatten von Hans gelebt, er ist erheblich jünger als sie und hatte während ihrer Liebesbeziehung seine langjährige Freundin geheiratet, um mit ihr eine Familie zu gründen. Katharina (31) hatte sich vor fast sechs Jahren in John, einen erheblich älteren Mann mit drei Kindern verliebt, während ihrer Beziehung war noch ein viertes Kind entstanden (mit der Ehefrau). Connie (42) traf Konrad an einem Kongress, sie hatten den Sex ihres Lebens, drei Tage später gestand er ihr, dass er ihr noch was beichten müsse: er sei verheiratet, habe zwei Kinder und eine Frau mit einem Hang zu Tablettensucht. Erst schmiss ihn Connie aus allen Social Media Kanälen, einen Tag später addierte sie ihn wieder in ihr Leben zurück, besser ein Freund mit Benefits, fand sie, als gar keinen Spass. Blöd war nur: Sie war überzeugt, er war der Mann ihres Lebens. Sabine traf Hans in dessen Haus, wenn seine Frau beruflich unterwegs war. Manchmal kam er auch zu ihr. Beiden hatten Hunde, die sich zum Glück bestens verstanden. Katharina bot ihrem Liebhaber grandiose Wochenenden in ihrer Studentenwohnung, manchmal gelang ihnen auch ein Weekendtrip.  Oft aber mussten diese Trips in letzter Sekunde abgesagt werden, weil die Ehefrau ausgehen wollte, und er auf die Kinder aufpassen sollte, oder er vergessen hatte, dass die Familie an diesem Wochenende eine Wanderung geplant hatte. Immerhin: Er beichtete seiner Frau seine Zweitbeziehung, worauf diese ziemlich schnell mit dem vierten Kind schwanger wurde. Konrad besuchte Connie regelmässig in ihrer Wohnung. Sie lebte in einer anderen Stadt als er, was es ihnen erlaubte, sogar Hand in Hand im Wald spazieren zu gehen. Hans fühlte sich in seiner Ehe unter Druck, seine Frau wollte schwanger werden, er war beruflich erfolglos, hatte ein Burnout. Sabine hörte ihm zu, gab ihm Ratschläge, dafür bewunderte er ihren schönen Körper. Sie hatten sensationelle Gespräche und sensationellen Sex. Nach den Besuchen bei ihr fühlte er sich wieder mit dem Leben versöhnt. Und machte weiter wie bisher. John fühlte sich in seiner Ehe unter Druck, seine Frau verstehe ihn nicht mehr,  sagte er, sie hätten sich auseinandergelebt, bei Katharina spüre er sich endlich wieder, sie eröffne ihm neue Horizonte, sie sei seine Traumfrau. Sie hatten sensationelle Gespräche und sensationellen Sex. Nach den Besuchen bei ihr fühlte er sich wieder mit dem Leben versöhnt. Und machte weiter wie bisher. Konrad fühlte sich in seiner Ehe unter Druck, vielleicht sogar gelangweilt, in einer Sackgasse, er machte den ganzen Haushalt, seine Frau konzentrierte sich auf sich selbst, sie hatten sogar getrennte Schlafzimmer. Connie sei die Frau seines Lebens, eine Offenbarung. Sie hatten sensationelle Gespräche und sensationellen Sex. Nach den Besuchen bei ihr fühlte er sich wieder mit dem Leben versöhnt. Und machte weiter wie bisher. Irgendwann sehnte sich Sabine danach, dass Hans sie mal fragte, wie es ihr denn so gehe, wünschte sich, dass er an ihrem Leben teilnähme, verlangte, dass sie sich öfter mal sähen und sich nicht immer nach der Agenda seiner Frau richten müssten. Aber keine Sorge, sagte sie mir, sie lebe ihr Leben. Sie sei emotional nicht auf ihn fokussiert. Sobald ein Mann auftauche, der frei ist, würde sie Hans fallen lassen. Irgendwann wollte Katharina Kinder, eine Familie, mit John in die Ferien, offen mit ihm ausgehen, mitten in der Stadt mit ihm schmusen, Händchenhalten, ihn ihren Eltern vorstellen. Aber keine Sorge, sagte sie mir, sie lebe ihr Leben. Sie sei emotional nicht auf ihn fokussiert. Sobald ein Mann auftauche, der frei ist, würde sie John fallen lassen. Connie hätte sich gut vorstellen können, irgendwann mit Konrad zusammenzuleben, denn er war ein wunderbarer Haushalter, zudem hatten sie ähnliche Berufe, sie hätten gemeinsame Pläne schmieden, auf Expeditionen gehen, Abenteuer erleben können. Aber keine Sorge, sagte sie mir, sie lebe ihr Leben. Sie sei emotional nicht auf ihn fokussiert. Sobald ein Mann auftauche, der frei ist, würde sie Konrad fallen lassen. Hans sagte, Sabine solle nicht so zickig tun, schliesslich habe er den ganzen Stress. Und trennen könne er sich nicht, da er zu sehr mit Haus, Hof und Schwiegereltern verwoben sei. John sagte, er verstehe Katharina sehr gut, sie sei eine Perle, viel zu gut für ihn, er könne ihr einfach nicht bieten, was sie verdiene. Zwar trennte er sich tatsächlich von seiner Familie und lebte mit Katharina zuammen, kehrte aber nach zwei Monaten zu Frau und Kindern  zurück. Konrad sagte, wenn er sich trennen würde, würde seine Frau krank und die Kinder obdachlos, ohne ihn funktioniere zu Hause gar nichts, aber ohne Connie könne er nicht leben, da werde er krank vor Sehnsucht. Sabine, Katharina und Connie machten noch eine Weile weiter, wie bisher und hielten das Leben von Hans, John und Konrad im Lot. „Ich wünsche mir so, dass ich nicht dauernd betteln müsste, wenn ich Hans sehen will“, sagte Sabine. „Meine Liebe“, antwortete ich, „er ist verheiratet. Du bist nicht erste Priorität, sondern sein Wellnessprogramm. Du verschwendest deine Zeit.“ – Sabine seufzte: „Ja, ich weiss.“ „Ich kann nicht verstehen, dass er trotz seines ganzen Gejammers  zu seiner Frau zurückkehrt. Wir wären so ein tolles Paar gewesen“, sagte Katharina. „Meine Liebe“, antwortete ich, „er ist verheiratet. Du bist nicht erste Priorität, sondern sein Wellnessprogramm. Und vergiss nicht, er hat schon vier Kinder. Er hätte keine Kinder mit dir haben wollen. Du verschwendest deine fruchtbare  Zeit. “ – Katharina seufzte:  „Ja, ich weiss.“ „Ich habe ihn schon so oft an Partys eingeladen, habe ihn meinen engsten Freunden vorstellen wollen, aber er kommt nie“, sagte Connie.  „Meine Liebe“, antwortete ich, „er ist verheiratet. Du bist nicht erste Priorität, sondern sein Wellnessprogramm. Du verschwendest deine Zeit.“ – Connie seufzte: „Ja, ich weiss.“ Sabine, Katharina und Connie sind seit wenigen Tagen wieder unbemannt. “Du wirst sehen, der klopft in ein paar Wochen wieder an”, sagt Sabine. “Ach, hoffentlich bleibe ich dann stark!” “Du wirst sehen, der klopft in ein paar Wochen wieder an”, sagt Katharina. “Ach, hoffentlich bleibe ich dann stark!” “Du wirst sehen, der klopft in ein paar Wochen wieder an”, sagt Connie. “Ach, hoffentlich bleibe ich dann stark!”

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