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«Und immer immer wieder Windeln wechseln»

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Text: Jessica Prinz; Foto: iStock

Muttersein und Langeweile? Boreout heisst das Phänomen, von dem viele betroffen sind und es oft gar nicht wissen. Persönlichkeitscoach Katrin Kaden über den Sinn des Windelnwechselns, den Druck in den Social Media und die wichtige Selbstreflexion.

Kinder zu bekommen, verändert das Leben schlagartig. Während der Alltag vorher aus Meetings und Businesslunches bestand, bestimmt jetzt der Rhythmus des Babys die Agenda. Burnout bei Müttern ist ein bekanntes Phänomen. Der Druck ist hoch, die Nächte sind kurz, das Baby schreit – das sorgt für Stress und kann zu Burnout und weiter auch zu Depression führen.

Seltener hört man dagegen von Boreout, von dem ebenfalls viele Mütter betroffen sind, oft ohne es zu wissen. Langeweile und Muttersein scheint auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben. Doch während vorher abwechslungsreiche Tage mit Kollegen und Freunden das Leben erfüllten, können die Aufgaben, die ein Baby mit sich bringt, zu Langeweile und geistiger Unterforderung führen.

annabelle: Katrin Kaden, ab wann spricht man von einem Boreout?
Katrin Kaden: Boreout heisst salopp übersetzt «ausgelangweilt sein». Ein Boreout ist etwas, das sich über eine längere Zeit entwickelt und nicht von heute auf morgen plötzlich da ist. Der Ablauf ist immer gleich: Unterforderung führt zu Langeweile und im weiteren Verlauf zu Desinteresse. Man kann qualitativ oder quantitativ unterfordert sein, also entweder habe ich zu wenig zu tun, oder aber ich habe genug zu tun, die Tätigkeit selbst unterfordert mich aber. Die langfristige Folge: Langeweile und Frust. Man macht täglich die gleichen Aufgaben x-mal, Windeln wechseln, füttern, aufräumen… Und immer wieder alles von vorn, heute wie morgen und übermorgen. Egal, wie sehr ich mein Kind liebe, irgendwann wird das einfach langweilig, und das Desinteresse nimmt zu. Besonders in der Arbeitswelt, wo das Boreout häufig vorkommt, kann man beobachten, dass Betroffene Methoden entwickeln, um vorzutäuschen, dass sie beschäftigt sind. Sie drehen Extraschlaufen, erledigen unnütze Dinge oder sogar Privates während der Arbeitszeit. Das Gleiche geschieht bei Müttern.

Inwiefern?
Zu Anfang, wenn das Kind noch sehr klein ist, passiert das weniger. Da ist es oft eher der Fall, dass man qualitativ unterfordert ist, die Aufgaben also einfach nicht anspruchsvoll genug sind. Wenn die Kinder aber älter werden, in die Schule gehen oder später ganz aus dem Haus sind, ist da plötzlich wieder viel mehr Zeit, die gefüllt werden muss. In dieser Phase der Erziehung neigen darum viele Mütter zu einem Boreout wegen quantitativer Unterforderung und entwickeln auch Strategien, um das zu vertuschen. Vielleicht fängt man dann an, zweimal in der Woche die Fenster zu putzen, um beschäftigt zu wirken.

Wie kann man ein Boreout erkennen?
Betroffene, die im Boreout stecken, sind oft lustlos, reizbar oder unruhig, dazu kommen Stimmungsschwankungen, Selbstzweifel, Konzentrations- und Schlafstörungen, Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und eine hohe Anfälligkeit für Infekte.

Ähnliche Symptome also wie bei einem Burnout oder einer postnatalen Depression.
Ja, wobei eine postnatale Depression eher hormonell bedingt ist und ein Boreout im Gegensatz dazu über längere Zeit entsteht. Zum Burnout gibt es aber tatsächlich viele Parallelen. Überforderung führt zum Burnout, Unterforderung zum Boreout. Blöderweise treffen bei Müttern Über- und Unterforderung oft gleichzeitig zu, eine Mischform aus Boreout und Burnout ergibt sich. Bei beiden spricht man allerdings grundsätzlich nicht von Symptomen. Ein Boreout ist wie ein Burnout keine eigentliche Krankheit, sondern eher ein psychosoziales Phänomen – was nicht heisst, dass es nicht ernstzunehmend ist. Im Gegenteil: Aus einem Boreout können sich Folgekrankheiten entwickeln – eine Depression zum Beispiel, die bis zur Suizidalität führen kann.

Ist das vielleicht auch ein Grund, warum es – wie ein Burnout oder eine Depression auch – oft nicht ganz ernst genommen wird?
Mag sein. Andererseits: Wenn etwas als Krankheit bezeichnet wird, neigen viele dazu, sich zurückzulehnen und zu sagen: Mach mich mal gesund. So einfach ist das aber nicht. Denn es braucht viel Eigenverantwortung und die Erkenntnis, dass etwas schief läuft. Man kann nicht einfach zum Arzt gehen, eine Tablette nehmen und denken, jetzt ist alles wieder gut.

Wie schafft man denn den Weg aus dem Boreout?
So, wie ein Boreout entsteht, so geht es auch wieder weg: mit viel Zeit. Das ist ein Prozess, den man durchmacht. Der erste Schritt ist das bewusste Hinschauen. Grad beim Thema Mutter-Kind macht man sich selbst oft viel Druck. Man neigt dazu, zu denken, weil die Schwangerschaft gut verlaufen und das Kind gesund ist, muss man jetzt glücklich sein. Trifft das nicht zu, kann es zu Schuldgefühlen führen. Solche Gefühle zu erkennen, ist nicht einfach, man darf sich allerdings nicht selbst verurteilen. Dazu kommt die Eigenverantwortung. Ohne die bewusste Entscheidung zu sagen «Ich will die Verantwortung für mich übernehmen» kommt man nicht weiter. Ein dritter Schritt ist, es auch mal gut sein zu lassen, sich vom Perfektionismus zu verabschieden und sich selbst und die Situation anzunehmen, wie sie ist. Es ist okay, ein Problem zu haben, ich muss keinem perfekten Mutterbild entsprechen.

Gibt es Zahlen, wie viele Frauen in der Schweiz von einem Boreout betroffen sind?
Ich kenne keine Statistiken. Ich denke, das liegt daran, dass es so schwer abgrenzbar ist. Wann ist es ein Boreout, wann eine Depression? War es vor der Depression ein Boreout? Das geht so ineinander über, dass es schwer ist, es abzugrenzen. Ich glaube aber, dass es eine riesige Dunkelziffer gibt, einfach, weil das Bewusstsein dafür fehlt.

Die Dunkelziffer ist riesig. Wie kommt das?
Ein Grund ist sicher, dass das Bewusstsein für das Phänomen fehlt. Es gab schon immer Menschen, die Dinge machen mussten, die sie nicht gern machten – in der Arbeitswelt und eben auch in der Mutterrolle. Nur wird es da viel weniger hinterfragt. Man ist Hausfrau und Mutter, das war immer so. Und dann sind wir heutzutage alle über Social Media vernetzt. Auf Facebook und Instagram scheinen alle immer glücklich mit ihren Kindern. Das schafft ein falsches Bild und gibt mir das Gefühl, auch so sein zu müssen. Es ist aber okay, wenns mir mal nicht gut geht. Ich poste deshalb ab und zu bewusst ein Bild oder auch einen Text von mir, wenn es mir nicht so gut geht.

Welche Frauen sind häufig von einem Boreout betroffen?
Es gibt ein paar Gruppen von Frauen, die eher Boreout-gefährdet sind, beispielsweise hochqualifizierte Frauen, die es sich gewöhnt sind, Leistung zu bringen und Verantwortung zu übernehmen. Als Mutter hat man natürlich auch viel Verantwortung, man ist für das Leben eines Menschen verantwortlich. Anders als in der Arbeitswelt hat man aber wenig Handlungsfreiheit. Das Kind bestimmt den Tagesablauf und übernimmt die Kontrolle. Es entscheidet, wann die Windel voll ist, wann es Hunger hat oder müde ist, und es ist ihm vollkommen egal, ob du einen Zahnarzttermin hast oder nicht. Das ist ein Kontrollverlust. Viel Verantwortung und wenig Kontrolle ergibt immer Stress. Aber auch perfektionistische Frauen oder solche, die stets versuchen, Erwartungen anderer zu erfüllen, sind häufig betroffen.

Gibt es Strategien, damit es gar nicht so weit kommt?
Auf jeden Fall. Das beginnt schon damit, dass man sich als Frau vor der Schwangerschaft überlegt: Wie sieht der Job als Mutter konkret aus? Fordern mich die Aufgaben? Erfüllen sie mich inhaltlich? Einen Menschen zur Welt auf die bringen, ist etwas Wunderschönes und Faszinierendes. Aber das allein reicht nicht allen, um die nächsten 15 oder 20 Jahre in dieser Rolle glücklich zu sein. Meiner Meinung nach sollte das Thema beispielsweise auch in der Mütterberatung thematisiert werden. Wenn die Arbeit ein sehr wichtiger und erfüllender Bestandteil des Lebens ist, was nicht bei jeder Frau gleich zutrifft, macht es vielleicht keinen Sinn, sie ganz aufzugeben und sich voll der Mutterschaft zu widmen. Zum Glück gibt es heute mit Teilzeitmodellen und Home-Office viele Möglichkeiten, damit man auch als Mutter nicht ganz aufhören muss zu arbeiten. Und man kann versuchen, seinen Wissenshunger mit einfachen Mitteln neben dem Muttersein zu stillen.

Wie zum Beispiel?
Zum Beispiel kann man während des Kochens Podcasts hören, kann sich Webinare ansehen oder sich mithilfe von Social Media mit Menschen auf der ganzen Welt verknüpfen. Dafür muss man aber aktiv werden.

Was kann man als Aussenstehende oder Partner tun, wenn man merkt, dass eine Frau ein Boreout hat oder darauf zusteuert?
Ganz wichtig: Die Frau als Frau sehen, nicht nur als Mutter. Viele Frauen sehen sich selbst nur noch als Mutter, dabei sollte das Muttersein ein zusätzlicher Teil des Ichs sein und nicht die Person definieren. Das kann man von aussen gut für eine Frau übernehmen, auch wenn die Frau selbst es für eine Zeit vergisst. Wenn man eine Vermutung hat, kann man beobachten: Solang jemand nicht leidet, ist es kein Problem. Ungefragte Ratschläge sind nie willkommen, besonders, wenn man selbst keine Kinder hat. Dann sollte man eher konkrete Unterstützung anbieten, zum Beispiel als Babysitter, damit die Betroffene wieder einmal Zeit für sich hat. Oder eine Putzfrau anstellen, wenn jemand überhaupt nicht gern den Haushalt macht, sondern lieber ein wenig arbeiten möchte. Es sollte sich aber um konkrete Vorschläge handeln. Denn wie gesagt: Ohne den eigenen Willen der Betroffenen kann man von aussen sagen, was man will, es hilft nichts.

Und wenn man es sich beispielsweise finanziell nicht leisten kann, eine Putzfrau anzustellen?
Kann man die Umstände nicht verändern, sollte man versuchen, die Haltung zu verändern. Das ist nicht einfach und gelingt vielleicht besser, wenn man sich dabei Unterstützung von einem Coach oder Therapeuten holt, der beim Erkennen und Verändern der eigenen Denkmuster helfen kann. Als Beispiel: Bei scheinbar unwichtigen Beschäftigungen wie der Arbeit in einer Fabrik am Fliessband, wo man Kleinteile produziert, geht einem irgendwann der Sinn abhanden. Weiss man aber, dass das Teil das wichtigste eines Ferrari-Motors ist, den man auf der Rennstrecke fahren sieht, gibt das der Sache den Sinn zurück. Übertragen auf das Muttersein: Das Windelnwechseln, das ich vielleicht sehr ungern mache, hat den Zweck, dass mein Kind sich wohl fühlt und gesund bleibt. Es ist wichtiger, den Sinn in den Aufgaben zu sehen und konkrete Lösungen zu finden, die einen zufrieden stellen, als dem Bild der Übermutter nachzurennen, die alles aufopfert. Man ist nicht egoistisch, wenn man auf sich selbst achtet.

 

Katrin Kaden ist Persönlichkeitscoach im Zentrum für Persönlichkeitsgestaltung Kananda, Dozentin für HR-Management und Kommunikation und Mutter zweier Teenager. Während ihrer Diplomarbeit zum Counselor befasste sie sich intensiv mit den Themen «Elternstress» und «Burnout und Boreout bei Müttern».

Sie fühlen sich betroffen? Katrin Kaden empfiehlt, sich folgende Sätze durchzulesen und zu prüfen, ob sie auf einen selbst zutreffen. Erkennen Sie sich in vielen Sätzen wieder, finden Sie Informationen zu Coachings und Beratungen auf kananda.ch

Meine Bedürfnisse sind nicht wichtig.
Für eine gute Mutter zählen nur ihre Kinder.
Meine Eltern/Nachbarn/mein Partner/... erwarten von mir…
Ich muss es perfekt machen.
Ich muss es selbst machen.
Ich muss es den anderen recht machen.
Als Mutter mit gesunden Kindern muss ich immer glücklich und dankbar sein.
Ich trage für alles, was in meiner Familie geschieht, die volle Verantwortung.
Ich muss immer gute Leistung bringen.
Wer Hilfe braucht, ist ein Versager.
Die anderen sind/können es viel besser als ich.
Ich bin NUR Hausfrau und Mutter.
Ich bin nicht wichtig.
Ich darf nicht egoistisch sein.
Was ich tue, ist nicht wichtig.
Ich muss mich nur mehr anstrengen, dann geht es. Bei den anderen geht es ja auch.

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Fairtrade-Textilien für Ihr Zuhause

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PROMO – Nachhaltig produziertes Schweizer Design ist rar. Der Helvetas-Fairshop liefert dies mit der neuen Kollektion der namhaften Textildesignerin Sonnhild Kestler.

Dieser Beitrag ist ein Paid Post unseres Kunden

Beiträge, die als Paid Post gekennzeichnet sind, werden von unseren Kunden oder von Commercial Publishing in deren Auftrag erstellt. Paid Posts sind somit Werbung und nicht Teil des redaktionellen Angebots.

Feine Linien ziehen sich wie Sonnenstrahlen durch die Räume – erst in pastellfarbenen Tönen, dann in stärkeren, satteren Farben. Es ist Sonnhild Kestlers Werk: Die Schweizer Textildesignerin hat mit dem Fairshop der Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas eine Homeware-Kollektion entworfen. Als Designplattform für nachhaltige Mode arbeitet der Fairshop regelmässig mit renommierten Schweizer Modeschöpferinnen zusammen und erschafft so einzigartige Schmuck-, Mode- und Textilkreationen von hoher Qualität und aus fairer Produktion. 

«Meine Streifen verleihen den Räumen Geborgenheit – sie stillen eine Sehnsucht»

Sonnhild Kestlers neue Kollektion ist in grafischen Streifmustern gehalten und umfasst Bettwäsche, Frotteetücher für Bad und Badi sowie einen edlen Bademantel. Anders als bei vielen Textilprodukten mit ähnlichen Mustern sind die Stoffe nicht bedruckt – die Streifen werden in aufwendiger Feinarbeit gewoben. Dieses handwerkliche Detail ist Sonnhild Kestler besonders wichtig: «Die Fäden werden einzeln eingefärbt, nicht erst der fertige Stoff – diese Art von Fertigung ist sehr exklusiv und qualitativ hochwertig, man findet sie europaweit nur noch selten.» 

Es ist bereits die zweite Kollektion, die Sonnhild Kestler für den Helvetas-Fairshop entworfen hat. Dies nicht zuletzt wegen der grossen Nachfrage, auf die sie mit ihren ersten Zierkissen- und Bettwäsche-Entwürfen aus Bio-Baumwolle vor drei Jahren stiess. Damals inspirierten sie traditionelle indische Paisley-Muster zu einer farbenfrohen und verspielten Linie, die mehrmals nachproduziert wurde und noch heute im Fairshop erhältlich ist. Auch wegen des grossen Erfolgs ist nun mit Helvetas eine weitere Kollektion entstanden, in der Kestler ihren unverkennbaren Stil weiterentwickelt. Nebst klassischen Elementen birgt die Linie eine Frische, die neue Farben ins Schlafzimmer bringt und Lust macht, sich turmhohe Badetuch-Turbane auf die nassen Haare zu zwirbeln. «Ich möchte mit meinen Stoffen eine Sehnsucht stillen, eine Wohlfühlstimmung der Geborgenheit erschaffen: Beim Zähneputzen lacht mich morgens das Frotteetuch an, abends versinke ich im Bett zwischen den Streifen», so die Gestalterin. 

Preisgekrönte Designerin setzt auf Bio-Baumwolle und Fairtrade

Die studierte Textildesignerin aus Zürich ist im Handwerk daheim und gründete 1988 ihre eigene Siebdruck-Manufaktur. Dort entwickelt Sonnhild Kestler ihre Entwürfe für Druckmuster in sorgfältiger Handarbeit und druckt die Stoffe oft eigenhändig. Ihre Produkte verkauft sie im Thema Selection in Zürich. Für ihr vielseitiges kreatives Lebenswerk wurde ihr 2010 der «Grand Prix Design» vom Schweizerischen Bundesamt für Kultur verliehen. 

Mit ihren Interieur-Designs hat Kestler seit Jahren grossen Erfolg. Mit dem Fairshop eine neue Linie zu kreieren, ist für sie eine Herzensangelegenheit: «Meine Kreationen sind sehr persönlich. Die enge, professionelle Zusammenarbeit mit Helvetas hat mir ermöglicht, nachhaltig zu produzieren mit einem Partner, hinter dem ich voll stehen kann.» Die Stoffe für die neue Linie bestehen aus Bio-Baumwolle, die nach GOTS (Global Organic Textile Standard) zertifiziert ist.

Schweizer Design, das Leben verändert – der Fairshop machts möglich 

Für den Helvetas-Fairshop ist die Kooperation mit Sonnhild Kestler der neueste Streich in einer Reihe von Kooperationen, die erstklassiges Schweizer Design mit ausbeutungsfreier und ökologischer Herstellung zusammenbringt: «Durch die guten Verbindungen in die Länder des Südens ermöglicht Helvetas den Kreativen direkten Kontakt zu Betrieben, die qualitativ hochstehende Bio-Baumwolle und Textilien produzieren und weiterverarbeiten», erklärt Eliane Ceschi, Produktmanagerin des Fairshops. «Die fair entlöhnte Arbeit macht im Leben dieser Menschen einen wirklichen Unterschied.»

In den vergangenen zwei Jahren hat sich der Fairshop als Design-Plattform etabliert; regelmässig kommen Kollaborationen mit erfahrenen Schweizer Designerinnen zustande. So ist seit April die neue Kollektion der stilprägenden Zürcher Modeschöpferin Erica Matile im Fairshop erhältlich, die sie exklusiv für Helvetas kreiert hat. Lilla Wicki hat ihrerseits eine exklusive Yoga-Linie aus nachhaltigen Materialien und die Keramikerin Giulia Maria Beretta ein exquisites Keramikset für den Fairshop entworfen. Und auch Ma Schellenberg hat bereits ihre zweite Schmuckkollektion für Helvetas geschaffen. Mit der Zürcher Goldschmiedin schliesst sich dem Ensemble eine weitere Grösse der Schweizer Design-Szene an. Die Stücke aus handgeschmiedetem Silber sind von ihren Reisen durch Südasien inspiriert, wo sie auch hergestellt werden: Ein Handwerkerkollektiv in Nepal fertigt jedes Stück in sorgfältiger Handarbeit. Sämtliche Produkte der Schweizer Designerinnen sind im Helvetas-Fairshop in Zürich erhältlich.

Helvetas Fairshop, Weinbergstrasse 22a, 8021 Zürich, helvetas.ch/fairshop


Über Helvetas

Helvetas ist eine politisch und konfessionell unabhängige Schweizer Entwicklungsorganisation. Sie leistet Hilfe zur Selbsthilfe in rund 30 Ländern und erreicht damit echte Veränderungen im Leben benachteiligter Menschen. Das Engagement konzentriert sich auf die Bereiche Wasser, Bildung, wirtschaftliche Entwicklung, Umwelt, Frauenförderung sowie Demokratie- und Friedensförderung. Ein wichtiges Standbein ist der faire Handel. Der Verkauf von Fairtrade-Produkten aus Entwicklungsländern ermöglicht Kleinproduzentinnen und -produzenten dank fairen Preisen ein existenzsicherndes Einkommen. helvetas.ch


Wettbewerb

Nehmen Sie jetzt am Wettbewerb teil und mit etwas Glück gewinnen Sie edle Heimtextilien von Sonnhild Kestler. Verlost wird ein Bettwäsche-Set im Wert von 300 Franken und fünf Badetücher im Wert von je 79 Franken.

Allgemeine Bedingungen: Teilnahmeschluss ist der 22. Juni 2018. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Keine Barauszahlung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Gewinn ist nicht übertragbar. Mitarbeitende vom Wettbewerbspartner und von Tamedia sind von der Verlosung ausgeschlossen.

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Liebe Miriam Coronel Ferrer

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Text: Helene Aecherli; Foto: PSS

Erlauben Sie mir zuerst einen kleinen Exkurs, um in die Gefilde einzuführen, in denen Sie zur Ikone geworden sind. Denn diese Gefilde sind in ihrer Komplexität fast schon kafkaesk anmutende Prozesse, sie dauern oft jahrelang, fallen häufig in sich zusammen, müssen immer wieder von neuem aufgebaut werden. Es sind Prozesse, die bestimmt werden von den politischen Agenden sowie den Machtverhältnissen der involvierten Parteien, Prozesse, die enttäuschen, frustrieren, die Geduld und Fingerspitzengefühl erfordern, ebenso wie Menschenkenntnis und Menschlichkeit, knallhartes Verhandlungsgeschick und Humor.

Ich rede von Friedensverhandlungen.

Friedensverhandlungen widerspiegeln die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern, wie sie in Chefetagen oder Verwaltungsräten weltweit noch immer Status quo sind, will sagen: Auch Friedensverhandlungen sind weitgehend Männerbastionen. Noch immer versammeln sich zum Friedenspoker von Genf bis zur kasachischen Hauptstadt Astana fast ausschliesslich männliche Vertreter von Regierungs- und Oppositionsgruppen. Obwohl Frauen die Hälfte der Bevölkerung stellen, in Kriegen und Konflikten meist die Hauptleidtragenden sind und unter widrigsten Umständen den Alltag aufrechterhalten, sind sie in den Zirkeln der Macht nicht mehr als eine Randgruppe.

In diesem Umfeld haben Sie es geschafft, eine Spitzenposition einzunehmen: Sie waren vor gut drei Jahren als Chefunterhändlerin der philippinischen Regierung die erste Frau weltweit, die einen Friedensvertrag mit einer Rebellengruppe unterzeichnet hat. Und diesen Podestplatz hat Ihnen meines Wissens bis jetzt noch niemand streitig gemacht. Bei jener Rebellengruppe handelte es sich um die Moro Islamic Liberation Front (MILF) von Mindanao, der zweitgrössten Insel der Philippinen, die während Jahrzehnten mit philippinischen Regierungstruppen Krieg geführt hatte. Monatelang sassen Sie von Angesicht zu Angesicht mit dem Führer der Rebellen in einem getäferten Raum auf neutralem Grund in Malaysia. Sie sollen, sagte er später, der härteste Verhandlungspartner gewesen sein, den er je hatte. Damit gab er Ihnen zu verstehen, wie sehr er Sie respektierte.

Sie mögen sich fragen, warum ich Sie grad jetzt mit diesen Zeilen ins Scheinwerferlicht rücke. Denn drei Jahre sind eine lange Zeit. Aber ich mag Beharrlichkeit, Leidenschaft, unbeirrbares Engagement jenseits jeglichen Rampenlichts. Denn es sind schliesslich diese Eigenschaften, die Veränderungen bewirken – und es sind die Eigenschaften, die Sie auszeichnen.

Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, mit Ihnen zusammenzusitzen. Wir trafen uns im Büro der NGO FriedensFrauen Weltweit in Bern. Sie waren für einige Tage in der Schweiz, um an Vorträgen und Workshops das Bewusstsein dafür zu stärken, dass Frauen gleichermassen wie Männer an Friedensprozessen beteiligt sein müssen. Denn nicht nur machen sich Frauen eher für frauenspezifische Anliegen stark, sondern bringen generell ergänzende Sichtweisen und Kenntnisse mit ein, dank derer sich die Chancen erhöhen, dass ein Friedensvertrag überhaupt geschlossen wird. Wir tranken Tee, es war, als kannten wir uns schon lang. In Ihrer Stimme schwang stets ein leises Lächeln mit.

Sie haben sich Ihre Wahl zur Chefunterhändlerin hart erarbeitet. Hatten nebst Ihrer Tätigkeit als Politologieprofessorin unter anderem die Co-Leitung des Teams inne, das für den Entwurf des Nationalen Aktionsplans der Uno-Resolution zu Frauen, Frieden und Sicherheit beauftragt war, der später von der philippinischen Regierung übernommen wurde. Als man dann jemanden suchte, der im Namen der Regierung die Verhandlungen mit den Rebellen leiten könnte, entschied man sich für Sie. Der damalige Präsident Aquino ging mit dieser Wahl ein Risiko ein, da man nicht wusste, ob die Rebellen überhaupt mit einer Frau verhandeln würden. Die Rebellen hatten denn auch ihre Zweifel darüber geäussert, weil sie fürchteten, ihnen würden durch die Anwesenheit einer Frau in den Diskussionen die Hände gebunden, allem voran aber deshalb, weil es sich für sie nicht ziemte, einer Frau die Hand zu reichen. Doch der Präsident war überzeugt, dass Sie die richtige Person für dieses Unterfangen waren. Er gab Ihnen grünes Licht.

Anfänglich waren die Verhandlungen auch für Sie unangenehm, denn der Rebellenführer schaute Sie während der Gespräche nicht an, sondern schielte demonstrativ an Ihnen vorbei auf den Boden. Das war sehr irritierend, sagen Sie beim Tee in Bern. Sie versuchten aber gelassen zu bleiben, sich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Mit der Zeit gelang es Ihnen, Vertrauen aufzubauen und diese Barrieren zu überwinden – was auch bedeutete, dass der Rebellenführer nicht darum herum kam, Ihnen die Hand zu geben. Denn werden Dokumente getauscht und unterschrieben, gehört der Handschlag dazu. Einmal erlaubten Sie sich nach dem Händeschütteln gar einen kleinen Scherz: Als Ihnen ein malaischer Kollege, der aus der königlichen Familie des Landes stammte und den Verhandlungen als Vermittler beiwohnte, spontan gestand: «Oh, das war nun auch für mich das erste Mal, dass ich einer Frau die Hand gab!», entgegneten Sie schmunzelnd: «Und es war das erste Mal, dass ich einem Prinzen die Hand reichte!» Damit war das Eis wohl endgültig gebrochen.

Die Leichtigkeit, mit der Sie von Ihrer Arbeit erzählen, täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass die Tage am Verhandlungstisch oft Knochenarbeit sind. Arbeit, bei der nicht selten um Formulierungen oder gar einzelne Worte gerungen wird. So setzten Sie sich zum Beispiel hartnäckig dafür ein, dass der Friedensvertrag Frauen auf beiden Seiten die «sinnvolle Teilnahme am politischen Geschehen» garantiert und betonten dabei das Wort «sinnvoll». Denn Sie wollten vermeiden, dass Frauen innerhalb der Politik bloss eine Alibifunktion zugestanden würde. Das aber bereitete den Abgeordneten der Moro Islamic Liberation Front Unbehagen. Sie wollten wissen, was genau Sie mit «sinnvoll» meinten, denn sie waren besorgt darüber, was es für sie bedeuten würde, welche Zugeständnisse sie an Frauen machen müssten, sollte das Wort «sinnvoll» im Vertrag stehen. Stundenlang wurde über das Wort diskutiert, dessen Dimensionen ausgeleuchtet, bis Sie das Ringen wie folgt beendeten: «Sinnvoll ist das Gegenteil von sinnlos. Und wer entscheidet, ob politische Teilnahme Sinn macht oder nicht? Das definiert doch jede Person für sich selbst, oder? Sieht eine Frau also einen Sinn darin, was sie politisch tut, dann ist diese Aktivität sinnvoll, sonst ist sie eben sinnlos.» Gegen diese Argumentation hatten die Rebellen nichts mehr einzuwenden.

Letztes Jahr sind in Mindanao wieder Kämpfe ausgebrochen. Zwar kämpften nicht mehr, wie früher, Regierungstruppen und die Moro Islamic Liberation Front gegeneinander. Der Friedensvertrag zwischen diesen beiden Fronten, den Sie vor drei Jahren unterzeichnet haben, ist intakt. Doch die MILF wird von einer IS-affinen Gruppe herausgefordert, die auf Mindanao einen Islamischen Staat errichten will. Das ist alarmierend. Zumal die neue philippinische Regierung unter Präsident Duterte die Umsetzung des Friedensvertrags verzögert. Diesen Monat aber soll der Kongress ein Gesetz verabschieden, das wieder Bewegung in den Friedensprozess bringt. Ein Lichtblick. Immerhin.

Anderswo sieht es düsterer aus, geht das Tauziehen um den Frieden weiter, droht sich in einer Endlosschlaufe zu verlieren, wie es derzeit in Syrien, Palästina, im Südsudan und im Jemen der Fall ist. Als ich Sie fragte, ob Sie – Hand aufs Herz – überhaupt noch an den Frieden glauben, antworteten Sie verblüfft: «Oh ja! Wie könnte ich nicht an Frieden glauben! Würde ich es nicht tun, wäre es ja wie aufzugeben und alles zu akzeptieren, was falsch läuft. All die Kriege und Konflikte, mit denen wir heute konfrontiert sind, sind menschengemacht – was bedeutet, dass Menschen auch eine gerechtere, friedlichere Weltordnung hervorbringen können, wenn sie sich dafür entscheiden wollen.» Also machen Sie einfach weiter und arbeiten darauf hin, dass der Wille wächst, sich für Frieden zu entscheiden. Seit Beginn dieses Jahres sind Sie Mitglied des UN Standby Mediation Team, einer Expertengruppe, deren Mitglieder auf Abruf bereitstehen, um Uno-Gremien bei Friedensverhandlungen zu unterstützen. Und im Juni kommen Sie wieder in die Schweiz. Vielleicht treffen wir uns dann erneut auf eine gepflegte Tasse Tee. Es würde mich sehr freuen.

Ihre Helene Aecherli

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Text: Kerstin Hasse; Bild: Daniel Eisenhut 

Der in der Schweiz lebende israelische Künstler Daniel Eisenhut hat 100 Frauen in Führungsposition porträtiert – darunter auch unsere Chefredaktorin Silvia Binggeli. «Lipstick Leaders» ist eine von drei Ausstellungen, die wir in den kommenden Wochen besuchen werden. 

 

«Lipstick Leaders», 1.6 - 3.6. Kraftwerk Zürich 

Auf der Suche nach «Stärke und Erfolg» reist der Künstler Daniel Eisenhut seit 2016 durch die Schweiz und porträtiert Frauen in den unterschiedlichsten Führungspositionen. So zeichnete er etwa Carolina Müller-Möhl, Schweizer Philantropin und Verwaltungsratspräsidentin der Müller-Möhl-Gruppe, Marianne Pfister, CEO der Spitex Schweiz, Nicoletta Della Valle, Direktorin des Fedpol oder unsere Chefredaktorin Silvia Binggeli. Alle Porträts sind mit Kohle gestaltet, dabei sticht bei allen Abgebildeten der rote Lippenstift heraus, der für den Künstler ein Signal darstellt, dass diese Frauen etwas zu sagen haben. 

– Zur Präsentation der Ausstellung am 1.6. ab 18 Uhr sind die porträtierten Frauen eingeladen. Die Ausstellung kann nach Voranmeldung auch am 2. und 3. Juni besucht werden. Weitere Infos hier 

Mabel Zuppinger alias «Claudine», 26.5. - 24.11., Ortsmuseum Rüschlikon 

Sie war die erste Stimme von annabelle: Mabel Zuppinger setzte sich in einer von Männern geprägten Medienlandschaft durch und erfand 1938 die Frauenzeitschrift annabelle. Die «Coco Chanel von Zürich» lebte bis zu ihrem Tod 1978 in ihrem Seehüüsli in Rüschlikon, wo sie sich einen grossen Garten angelegt hatte. Das Ortsmuseum Rüschlikon widmet Zuppinger passend zum 80-Jahr-Jubiläum von annabelle eine Ausstellung. 

– Die Ausstellung ist jeweils am letzten Samstag im ­Monat bis im November (26. Mai, 30. Juni, 25. August, 29. September, 27. Oktober, 24. November) von 11 Uhr bis 14 Uhr geöffnet. Führungen mit der Kuratorin sind auf Wunsch möglich. Weitere Infos hier

Sabine Weiss – Vers la Lumière, noch bis 30.6., Galerie ArteF, Zürich 

Die Grande Dame der Schweizer Fotografie, Sabine Weiss, wurde im Januar von der Swiss Photo Academy für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Sie gilt als Ikone der humanistischen Fotografie, hat unvergessliche Bilder geschaffen: nah am Moment und den Menschen, mal leicht, mal nachdenklich. In der Galerie ArteF in Zürich sind ihre Werke zu sehen. annabelle traf die 93-Jährige im Rahmen der Jubiläumsserie Schweizer Macherinnen, die Begegnung finden Sie hier

– Die Galerie ist jeweils von Donnerstag bis Samstag geöffnet, weitere Besucherzeiten auf Anfragen. Weitere Infos hier

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Body Talk

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Interviews: Olivia Goricanec; Fotos: Joan Minder

Wir lieben ihn und wir nörgeln an ihm rum. Wir optimieren oder resignieren. Der Körper beschäftigt uns Frauen sehr. annabelle hat mit vier Prominenten über diese komplexe Beziehung gesprochen. 

Schweizer Macherinnen

annabelle ist 80. Diesen besonderen Geburtstag feiern wir mit einzigartigen Schweizerinnen. Während des ganzen Jahres und in unserer Jubiläumsausgabe im Oktober stellen wir Frauen vor, die Klischees trotzen, Neues schaffen oder Altes neu definieren – unsere «Schweizer Macherinnen» (siehe auch Seite 20). Alle Beiträge und Videos auf annabelle.ch/macherinnen.

«MAN MUSS SICH NICHT IMMER SCHÖN FINDEN»

Eugénie Rebetez (33), Performance-Künstlerin und Choreografin

Eugénie Rebetez, was bedeutet Ihnen Ihr Körper?
Er ist das Einzige, das wirklich mir gehört. Gleichzeitig lebt er, ohne dass ich ihn kontrolliere. Ich kann mich stark bemühen, meinen Körper zu formen und so lang wie möglich jung zu halten, aber er führt auch ein Eigenleben und hat seine eigenen Regeln.

Welche Beziehung haben Sie zu ihm?
Ich habe grossen Respekt, und gleichzeitig beschäftigt er mich täglich, weil er immer sehr viel Aufmerksamkeit braucht. Es ist oft ein Kampf mit meinen eigenen Grenzen, aber meine Beziehung zu meinem Körper ist sehr innig und instinktiv. Bereits als Kind hatte ich das Bedürfnis, mit ihm zu kommunizieren, und habe wahrscheinlich deshalb schon früh mit dem Tanzen begonnen.

Hat sich im Lauf der Jahre etwas daran geändert?
Ich höre mehr auf ihn. Ich bin sehr biegsam. Als 20-Jährige missbrauchte ich das und machte beim Performen extreme Bewegungen. Ich hatte immer Schmerzen, die ich jedoch ignorierte. Inzwischen interessiert es mich viel mehr, mit der Zerbrechlichkeit statt nur mit der Leistung des Körpers zu arbeiten.

Wie würden Sie ihn beschreiben?
Rund, weich, sensibel, stark und verletzlich zugleich, feminin, warm.

Was gefällt Ihnen an ihm und was nicht?
Er ist grosszügig. Ich habe immer grosse Lust, in Kontakt mit anderen zu kommen. Ich liebe es, Menschen in den Arm zu nehmen. Er ist aber auch grosszügig, weil ich grosszügige Formen habe. Das liebe ich, aber manchmal fühle ich mich auch unwohl und schwer in meinem Körper. Wenn ich auftrete, zeige ich mich ohne Filter. Ich kann mich nicht verstecken und spiele genau mit dieser Unsicherheit. Ich habe das Gefühl, dass es manchmal stört, wenn ich mich so frei von jeglichen Verhaltensnormen körperlich ausdrücke.

Stört das Sie oder eher die anderen?
Es stört die anderen, was mich wiederum in Verlegenheit bringt. Jeder hat ein gewisses Schamgefühl, was seinen Körper angeht. Und jeder hat eben auch andere Grenzen.

Hatten Sie schon immer ein selbstbewusstes Verhältnis zu Ihrem Körper?
Die Freude am Tanzen war immer grösser als mein körperliches Unbehagen während meiner Teenagerzeit. Das hat mich auch irgendwie gerettet und mir Selbstvertrauen gegeben. Ich selbst hatte eigentlich gar nicht so ein Problem mit meinen Rundungen, aber das Klischee der dünnen Tänzerin sitzt tief. Ich erkannte zum Glück aber ziemlich schnell, dass es auch Vorteile hat, anders zu sein. Könnte ich von heute auf morgen 15 Kilogramm abnehmen, würde ich dankend ablehnen. Aber eine massgeschneiderte Garderobe, das würde mein Leben verändern. Es ist verdammt schwer, schöne und gut sitzende Kleidung in grossen Grössen zu finden.

Wie pflegen und verwöhnen Sie Ihren Körper?
Ich liebe es, gut zu essen. Das Beste, was ich jedoch für ihn tue, ist Bewegung. Vor der Geburt meines inzwischen 19 Monate alten Kindes machte ich viel Yoga, ging ins Hamam und zur Massage. Heute ist das zeitlich schwieriger. Ich gehe monatlich zur Pédicure, weil ich barfuss tanze. Nach einem Auftritt nehme ich warm-kalte Duschen, das tut den Muskeln gut. Wenn ich von Körperpflege spreche, denke ich eher an die innere als die äussere Pflege.

Was ist Ihre Meinung zum Body-Positivity-Hype in den Sozialen Medien?
Grundsätzlich begrüsse ich es, obwohl es für mich auch etwas sehr Amerikanisches hat – «everybody’s beautiful!». Man sollte eher akzeptieren, dass man sich nicht immer schön finden muss. Wir Frauen haben so viele Stärken, auf die wir uns konzentrieren sollten. Wenn man das nämlich gelernt hat, hat man gewonnen.

Seit gut zehn Jahren ist die im Jura aufgewachsene Eugénie Rebetez eine feste Grösse im Schweizer Tanztheater. Mit ihrem Programm «Bienvenue» (Premiere war 2017 am Zürcher Theater-Spektakel) ist sie weiterhin auf Tournee

 

«WAS NÜTZT EIN STRAFFES GESICHT, WENN MAN EINEN FALTIGEN HALS HAT?» 

Heidi Maria Glössner (74), Schauspielerin

Heidi Maria Glössner, zurzeit stehen Sie an sechs Tagen die Woche auf der Bühne. Das ist körperlich bestimmt anstrengend. Wie halten Sie sich fit?
Da ich tagsüber keine anderen Verpflichtungen habe, ist dies überhaupt kein Problem. Sport mache ich keinen, aber mit dem Velo bin ich viel unterwegs. Inzwischen habe ich ein Elektrofahrrad, trampen muss ich aber immer noch. Auch in puncto Ernährung ändere ich während dieser Zeit nichts. Es schmecken mir zum Glück ohnehin die sogenannten gesunden Sachen am besten.

Sie sind von schlanker Statur. Hatten Sie die schon immer?
Ich habe mein ganzes Leben lang mehr oder weniger das gleiche Gewicht gehabt. Mein Beruf hält mich seit fünfzig Jahren auf Trab, vielleicht habe ich deshalb nie zugenommen. Ausserdem habe ich eine gute Verbrennung. Würden andere so viel essen und trinken wie ich, wären sie wahrscheinlich kugelrund.

Da haben Sie aber Glück gehabt!
Ich hätte womöglich auch gar nicht die Willenskraft, nur wegen der Linie auf Sachen verzichten oder mich für Sport überwinden zu müssen. Ich nehme es gern gemütlich, schäme mich aber auch ein bisschen dafür!

Können Sie über gewisses körperliches Unbehagen von früher lachen?
Als junge Frau fand ich meine Nase hässlich und habe sie bei Gesprächen oft mit der Hand verdeckt. Darüber kann ich heute nur lachen. Es war aber auch nicht so schlimm, dass ich sie hätte operieren lassen wollen.

Würden Sie sich denn unters Messer legen?
Das würde mir nie in den Sinn kommen. Auch das grausige Botox-Gift würde ich mir nie antun. Was nützt ein straffes Gesicht, wenn man einen faltigen Hals oder vom Alter gezeichnete Hände hat?

Wie ist es, auf der Bühne und vor der Kamera älter zu werden?
Auf der Bühne ist es kein Problem, das sind ja meist sehr interessante Charakterrollen. Vor der Kamera bedrückt es mich zeitweise, weil durch diese HD-Qualität alles viel schärfer zu sehen ist als in Wirklichkeit. Ich stehe voll zu meinem Alter und meinen Falten, aber mir wird oft gesagt, dass ich auf dem Bildschirm wesentlich älter rüberkomme als im Alltag.

Wie pflegen und verwöhnen Sie sich und Ihren Körper?
Ganz unspektakulär, ich verwende seit 30 Jahren regelmässig die Excipial U Lipolotio von Galderma. Es handelt sich zwar um eine Körpercrème, die ich aber fürs Gesicht brauche. Zwei Hautärzte hatten sie damals unseren Maskenbildnerinnen beim Theater empfohlen. Für meinen Körper verwende ich eine reichhaltige Bodylotion von Nivea.

Verstehen Sie das Selbstoptimierungsdiktat in den Sozialen Medien?
Nein, das kann ich nicht nachvollziehen. Ich würde diesen jungen Menschen Vorbilder wünschen, die ihnen helfen, sich in ihrer Haut, mit ihrem Aussehen wohl zu fühlen, wie immer diese geartet sind.

Sie gelten als zeitlos schöne Frau. Fühlen Sie sich selbst schön?
Welche Frau hört nicht gern, dass sie gut aussieht. Mir selber gegenüber bin ich aber so kritisch, dass ich mich überhaupt nicht schön finde. Ich fühle mich wohl in meinem Körper und bin eine lebendige Frau, die zurecht gemacht, anscheinend hübsch wirken kann. Oder sagt man hübsch nur bei jungen Mädchen? Also annehmbar aussehend.

Da gehen Sie aber hart mit sich ins Gericht.
Eine schöne Frau ist für mich jemand, der auch ungeschminkt schön ist. Ungeschminkt bin ich farblos. Ich habe deswegen aber keine Komplexe. Das ist der Lauf der Natur. Meine Oberarme sind etwas schlaff geworden, Gewichte stemmen, um alles zu straffen, würde ich jetzt aber auch nicht. Dafür fehlt mir der Ehrgeiz.

Heidi Maria Glössner ist die Grande Dame der Schweizer Schauspielerei – auf der Bühne, im Kino und im Fernsehen (zuletzt in der SRF-Serie «Der Bestatter»)

 

«MEIN KÖRPER IST MEIN INSTRUMENT» 

Luna Wedler (18), Schauspielerin

Luna Wedler, in welcher Beziehung stehen Sie zu Ihrem Körper?
Mein Körper und ich sind nicht immer die besten Freunde. Durch die Schauspielerei habe ich aber gelernt, ihn grundsätzlich zu lieben. Er ist mein Instrument, mein Bewegungskostüm.

Wie meinen Sie das genau?
In der Schauspielschule machen wir viele körperliche Übungen, teils tänzerischer Art. Wir sprechen zu unserem Körper, danken ihm, dass er uns täglich aufrecht hält. Um eine andere Rolle und einen anderen Körper annehmen zu können, muss man seinen eigenen akzeptieren. Das ist Voraussetzung. Mein Körper hat sich in den letzten Jahren stark verändert, ich werde zur Frau. Das ist zwar spannend, kann aber auch beängstigend sein. Alles ist neu.

Hadern Sie damit, dass die Kamera einen dicker aussehen lässt, als man in Wirklichkeit ist?
Ich bin selbstkritisch und habe grosse Mühe, mich anzuschauen. Das betrifft nicht nur meine Figur, sondern auch meine schauspielerische Leistung. Figurtechnisch finde ich immer, dass meine Beine und Oberarme zu dick sind und ich ein Doppelkinn habe.

Aber Ihre Freude an der Schauspielerei überwiegt das teils körperliche Unbehagen, oder?
Ganz klar, mein Beruf ist meine Leidenschaft. Ich liebe es, andere Charaktere einzunehmen, mich selber kennenzulernen und herauszufinden, was alles noch in mir schlummert. Die HD-Auflösung zeigt jede Delle, jeden Pickel.

Macht Ihnen das Mühe?
Im Gegenteil, ich finde das sehr schön. So sehen wir nun mal aus, und ich mag Filme, die die Realität zeigen. Vielleicht stört mich das nicht, weil meine Generation damit aufgewachsen ist.

Wie ist es für Sie, Nacktszenen zu drehen?
Ich bin noch sehr jung und muss noch nicht alles zeigen. Mit meinem Körper bin ich auch noch nicht ganz zufrieden, deshalb fällt es mir auch sehr schwer, ihn zu entblössen. Entscheidend sind aber die Geschichte und der Charakter meiner Rolle. Danach wird entschieden, ob eine Nacktszene auch wirklich gerechtfertigt ist.

Der Körperkult auf Instagram & Co. ist gross. Wie gehen Sie damit um?
Es ist schon krass! Eigentlich befinden wir uns dauernd in zwei Welten, in einer realen und einer virtuellen Welt. Ich versuche, mich nicht zu stark zu vergleichen und sage mir, dass auch diese perfekt inszenierten Menschen auf Instagram Probleme haben. Nicht alles ist so toll, wie es scheint.

Sie selber sind eher zurückhaltend auf Instagram.
Ich habe ein privates und ein berufliches Konto. Letzteres wollte ich nicht, doch es ist heute ein Muss. Ob man eine Filmrolle bekommt oder nicht, kann inzwischen auch von der Anzahl Follower abhängen. Ausserdem ist es doch ganz schön, meine Arbeit den Usern leichter zugänglich zu machen.

Haben Sie auch schon negative Rückmeldungen bezüglich Ihres Körpers erhalten?
Im Internet musste ich schon lesen, dass ich megablass sei, wie ein Vampir aussehe oder dass ich fette Wangen hätte. Das tut schon weh. Inzwischen lese ich keine Kommentare mehr. Man macht sich damit nur wahnsinnig.

Luna Wedler ist «das grösste Talent des Schweizer Gegenwartskinos» (NZZ). Sie wurde im Februar an der Berlinale mit dem Shooting Star Award ausgezeichnet. Für ihre Rolle in «Blue My Mind» bekam sie den Schweizer Filmpreis in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin. Im Herbst ist sie in «Das schönste Mädchen der Welt» («Cyrano de Bergerac»-Adaption von Aron Lehmann) im Kino zu sehen. Dann schliesst sie auch ihre Schauspielausbildung an der European Film Actor School in Zürich ab

 

«BADEN IST EINE UNGLAUBLICHE WOHLTAT» 

Tanja Grandits (47), Sterne-Köchin

Tanja Grandits, werden Sie oft mit dem Klischee des übergewichtigen Kochs konfrontiert?
Nicht mehr so häufig wie früher. Der Beruf hat an Popularität gewonnen, unter anderem durch die vielen TV-Kochsendungen. Die Menschen sehen, dass ein Koch fit sein muss. Vor zehn Jahren waren noch viele erstaunt, dass ich erstens eine Frau, zweitens so klein und drittens so schlank bin.

Was hält Sie denn fit?
Ich bin den ganzen Tag auf den Beinen, das trägt bestimmt dazu bei. Ausserdem gönne ich mir jeden Morgen 15 Minuten Yoga. Einmal in der Woche nehme ich eine Yoga-Privatstunde, und seit einigen Monaten betreibe ich Kung Fu. Es geht mir dabei nicht vordergründig ums Fitsein, sondern um den Spassfaktor. Wenn mir etwas Spass macht, tut es mir auch gut. Ich könnte mich nie zu etwas zwingen. Weder beruflich noch privat.

Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Ihrem Körper beschreiben?
Ich habe eine entspannte Beziehung zu ihm und kenne ihn mittlerweile auch sehr gut. Ich bin vor allem dankbar, dass mir nie etwas wehtut und ich keine schweren Krankheiten oder Operationen hatte. Früher war ich unsportlich und als Teenie übergewichtig. Im Vergleich zu Freunden plagen mich aber immerhin nun keine alten Sportverletzungen (lacht).

Dann haben Sie auch schon Diäten gemacht?
Klar, ich habe so meine Erfahrungen damit. Ich fühlte mich damals nicht mehr wohl in meinem Körper. Mit Sport habe ich dennoch nicht begonnen, aber ich habe mich etwas mehr bewegt und meine Ernährung umgestellt. Schon früh merkte ich, dass man herausspüren muss, was einem guttut und was nicht. Alles, was verbissen angegangen wird, kann nichts Gutes bewirken.

Wie haben Sie das gelernt?
Es kam durch den Genuss. Das Entdecken, wie das Geniessen von guten Sachen einem unendlich guttun kann. Das kann eben auch der Genuss von Pflegeritualen sein oder von Sport.

Hat sich Ihr Verhältnis zu Ihrem Körper seit der Geburt Ihrer bald 13-jährigen Tochter verändert?
Kleine Makel, die durch die Schwangerschaft entstanden sind, stören mich nicht mehr.

Woran liegt das? Und warum war diese Einstellung ein längerer Prozess?
Es ist ein unglaubliches Glück, ein Kind zu haben. Es gibt viel grössere, schönere und viel bedeutungsvollere Dinge als den eigenen Körper. Im Lauf meines Lebens bin ich, was ihn betrifft, auch gelassener geworden. Ich muss mich nicht mehr messen, nicht unbedingt allen gefallen. Die erzwungene Selbstliebe, die momentan propagiert wird, empfinde ich ausserdem auch als falsch. Man muss sich nicht jeden Tag gern haben. Aber auf sich hören, das sollte man immer. Kinder können das. Ich hoffe, meiner Tochter bleibt das noch lang erhalten.

Was unternehmen Sie, damit Ihre Tochter mit einem gesunden Körpergefühl aufwächst?
Sie soll alles essen und geniessen können und sich nicht von bestimmten Ernährungsformen beirren lassen. Ich sage ihr oft, dass sie toll aussieht. Aber wir sprechen auch darüber, dass es viel wichtigere Sachen als das Aussehen gibt. Ausserdem ist es mir wichtig, ihr aufzuzeigen, dass alle Menschen und Körper unterschiedlich sind und es falsch wäre, nach einer Vereinheitlichung zu streben.

Wie pflegen und verwöhnen Sie Ihren Körper?
Ich pflege mich extrem gern. Baden ist eine unglaubliche Wohltat, morgens zusammen mit einer Tasse Kaffee und Musik. Weleda-Bäder mag ich sehr. Die Produkte von Susanne Kaufmann finde ich auch ganz toll. Am Schluss dusche ich immer eiskalt, auch das Gesicht. Danach fühle ich mich richtig belebt und trage auf die nasse Haut ein Körperöl auf.

Kochen Sie privat genauso aufwändig wie im Restaurant?
Nein, zuhause koche ich ganz einfach. Klar, es kommen mir dennoch nur die besten Ingredienzen auf den Teller, weil ich alles im Haus habe (ihr Restaurant und ihre Wohnung befinden sich im gleichen Haus, Anm. d. Red.). Im Vergleich zu vielen Menschen ist es für mich einfach, mich gut und gesund zu ernähren.

Conveniencefood kommt Ihnen nicht auf den Teller?
Auf keinen Fall! Alle diese Zusatzstoffe können keinen guten Einfluss auf unseren Körper haben. Ausserdem denke ich, dass das Vorbereiten einer Mahlzeit auch ein Teil des Geniessens ist. Man weiss, was alles drin ist, und es schmeckt dann besser.

Tanja Grandits ist seit 2008 Chefin des Basler Restaurants Stucki, benannt nach dem früher dort tätigen Hans Stucki. Für ihre mit Farben und Aromen inszenierten Gerichte wurde sie mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. 2013 erhielt sie von «Gault Millau» die Auszeichnung «Koch des Jahres 2014» und wurde mit 18 Punkten bewertet.

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Macho, Macho

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Text: Sven Broder und Kerstin Hasse; Foto: Johanna Hullar

Der neue Porsche 911 GT3 im Geschlechter-Test: Er bekommt sofort feuchte Hände. Sie bleibt die Ruhe selbst. Beeindruckt sind beide.

Sven Broder: Bei Porsche ist man bezüglich Geschlecht des neuen 911 GT3 erstaunlich zweifelsfrei: «Offensichtlich ist es ein Bub.» Schliesslich sei die Strasse seit Tag 1 sein Zuhause – und seine Schule. «Was also soll aus so einem schon werden?» Bleibt angeblich nur: «Vollblutsportler.» Genau. Also Bub. Denn Mädchen sind da … häuslicher. Irgendwie. Oder unsportlicher?
Nun könnte man dieses Fazit auf Seite 89 (!) des GT3-Verkaufskatalogs zu Recht es bitzeli sexistisch finden. Zumal – um noch ein wenig bei den Geschlechterklischees zu verweilen – der GT3 zumindest optisch ja durchaus auch gewisse Züge zeigt, die man als feminin bezeichnen könnte: grosse Augen, breite Hüften …

Doch ich will nicht zu sehr auf der Frage herumreiten, ob der GT3 nun eine Sie oder ein Er ist. Denn auch der GT3 ist nur ein Auto, also sächlich, im wahrsten Sinne des Wortes. Schon interessanter, wenn auch nicht ganz unsexistisch ist die Frage, ob dieses Auto – denn auch dies schwingt in fast jeder Zeile des Verkaufskatalogs mit – tatsächlich jeden Mann begeistert. Und: Was halten denn Frauen vom GT3?

Was ich als Mann sagen kann, ist, dass der GT3 zumindest die Herren der Polizei zu faszinieren scheint. Ich war noch keine 20 Minuten unterwegs, da musste ich bereits einer Streife auf einen Parkplatz folgen. Fahrausweis und Fahrzeugpapiere musste ich zwar zeigen, aber nur aus Prinzip. Primär wollten die Herren, das war offensichtlich, einfach mal ein bisschen aus der Nähe schauen. Und hätten sie von Amts wegen gedurft, hätten sie sich wohl reingesetzt und wären davongedüst. 500 PS, knackige 7 Gänge, in knapp 8 Sekunden auf 160 km/h, 318 km/h Spitze, dazu Überrollkäfig und Pneus breit wie Elefantenfüsse – schlummern tatsächlich irgendwelche Pferde in uns, die da durchgehen könnten, fangen sie beim GT3 zwangsläufig an, zu wiehern und zu schnauben. Jedenfalls war ich ganz froh, durfte ich diese Granate nach ein paar Tagen meiner Kollegin Kerstin zur Testfahrt überlassen. Denn mir fehlt nicht nur das grosse Geld für die Anschaffung des GT3, sondern schon das Kleingeld für die Bussen, die da kämen – so sicher wie das Adrenalin und die feuchten Hände beim Starten des 4-Liter-Boxermotors.

Kerstin Hasse: Die Schlüssel überreicht mir Kollege Sven mit den Worten «Machst nix kaputt, gell». Ich rolle meine Augen und steige erfreut ins Auto. Bevor ich losfahre, rufe ich meinen Freund an und teile ihm mit, dass ich ihn heute mit dem Porsche vom Büro abhole. «Hast du nicht Angst, mit dem durch die Stadt zu fahren?», antwortet er. Meine Augäpfel drehen sich erneut. Was ist denn nur los mit euch Jungs? Traut ihr mir den Kleinen echt nicht zu?
Klar, im Moment, in dem der Motor startet, wird man schon kurz ein wenig nervös. Da spürt man den Mythos, in den man grad eingestiegen ist, und das ist, ganz objektiv betrachtet, ein grossartiges Gefühl. Mich winken keine Polizisten raus, ich kann ungestört mit dem Flitzer durch die Landschaften düsen. Kleiner Nachteil für mich ist das Verstauen meiner Handtasche. Ja, ich weiss, das tönt klischiert, aber praktisch ist das Auto in dieser Hinsicht wirklich nicht. Da hinter mir Verstrebungen eingebaut sind, muss die Handtasche in den Stauraum unter der Motorhaube. Soll heissen: Nach fünf Minuten fällt mir ein, dass meine Sonnenbrille noch in meiner Tasche ist, und ich muss noch mal anhalten. Aber sonst lässt sich der GT3 prima fahren.

Porsche sagt, der 911 GT3 sei ein Bub. Das überrascht mich nicht. Denn Brummen und Bellen ist halt eben vor allem auch eines: Macho-Getue. Und das schüchtert mich schon lang nicht mehr ein.

Modell: 911 GT3
Motor: Aluminium-Boxer-Saugmotor
Fahrleistung: 500 PS
Höchstgeschwindigkeit: 318 km/h Masse: Länge 4.562 m, Breite 1.852 m, Höhe 1.271 m
Leergewicht: 1.430 kg Kofferraumvolumen: 125 l Benzinverbrauch: 12.7 l / 100 km
CO2-Emission: 288 g/km Energieeffizienz: G
Preis: 202 500 Franken
Infos:porsche.com

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Horoskop fürs Wochenende

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Text: Nicole von Bredow, Astrologin; Illustration: Huber.Huber

Die Sprache der Sterne für jedes Sternzeichen: Lesen Sie hier Ihr Horoskop vom 25. Mai bis zum 27. Mai 2018.

Zwillinge

Natürlich sind Verzögerungen ärgerlich, aber Sie könnten sie ja auch als willkommene Pause zum Durchatmen nutzen. Schliesslich liegt es ja nicht an Ihnen, dass es jetzt nicht so läuft, wie geplant. Also keine unnötigen Grübeleien - als geborene Optimistin machen Sie sowieso das Beste aus der Situation.

Krebs  

Wunderbar! Sie wirken heute auf andere wie ein Zauberelixier, bringen Kollegen dazu an einem Strang zu ziehen, können für sich wichtige Erfolge erzielen. Am Sonntag bekommen Sie dann ein himmlisches Geschenk: Mond und Venus krönen Sie zur Königin des Flirtens.

Löwe  

Nützlicher Pragmatismus: Ihr tiefes Misstrauen gegenüber wortreichen Versprechungen ist durchaus angebracht. Wer zu viel redet, könnte etwas zu verbergen haben. Deswegen heute besser alles auf Durchführbarkeit abchecken. Auch morgen und am Sonntag bleibt Einiges unausgesprochen. Das ist wahrscheinlich auch besser so.

Jungfrau

Jemand, der Ihnen nahe steht, gerät in eine chaotische Liebesbeziehung. Können Sie einfach nur zusehen oder wollen Sie eingreifen? Letzteres hätte keinen Zweck. Der Betreffende ist beratungsresistent. Heben Sie sich Ihre Nerven und Kräfte für Ihre eigenen Projekte auf, da haben Sie morgen und am Sonntag nämlich Erfolg.

Waage   

Deuten Sie heute ein Missverständnis nicht als Zeichen, dass eine bestimmte Angelegenheit zum Scheitern verurteilt ist. Verbuchen Sie es unter Anlaufschwierigkeit und machen Sie unbelastet weiter. Ihre Zuversicht ist ebenso viel wert wie Ihre Kompetenz und Ihr Weitblick. Kosmisches Extra: ein finanzielles Plus.

Skorpion

Kleine Brötchen backen, macht Sie kribbelig. Dabei ist gerade im Job die Taktik der kleinen Schritte das Mittel der Wahl. Aber Ihre Ziel sind Ihnen so wichtig, dass Sie heute diesen Disziplin-Test bestehen. Belohnung: Ein super Wochenende – besonders, was die Liebe anbelangt.

Schütze

Heute ganz wichtig: flexibel reagieren, wenn Sie einen Plan ändern müssen. Aber es gibt auch eine angenehme Überraschung: Sie ändern Ihre Pläne kurzfristig, zum Beispiel wegen eines Spontanbesuches von Freunden und geniessen es, mal nicht in sonntäglicher Routine zu versinken.

Steinbock

Was tun gegen das kleine Fernweh zwischendurch? Wahrscheinlich müssen Sie es beim Blättern durch Bildbände oder Reisekataloge bewenden lassen. Denn im Job sind Sie unabkömmlich. Trost: ein wunderschönes, verliebtes Wochenende.

Wassermann

Sie verheddern sich in Ihrer eigenen Organisation, wenn Sie sich jetzt nicht an allgemein übliche Vorgehensweisen halten. Das passt der Rebellin in Ihnen nicht, aber alles andere wäre kontraproduktiv. Für den Sonntag sollten Sie sich eine Auszeit gönnen. Sie sind sehr schnell gereizt.

Fische

Die Liebe zeigt sich für Sie in diesen Tage in ihrer ganzen Bandbreite: verspielt, unterhaltsam, freiheitlich, aber auch leidenschaftlich bis dramatisch. Ein Faktor, der für Sie besonders wichtig ist: gemeinsame Ideale und geistige Interessen. Auch hier sorgen Venus, Jupiter und Neptun für prompte Wunscherfüllung.

Widder

Jemand in Ihrem familiären Umfeld richtet ein ziemliches Durcheinander an. Lassen Sie davon weder Ihre ausgesprochen gute Laune beeinflussen, noch sich morgen zu übermässigen Hilfeleistungen hinreissen. Denn nur wer die Konsequenzen seines Handelns tragen muss, lernt aus seinen Fehlern.

Stier

Geistesblitz! Bremsen Sie sich aber bitte noch ein bisschen und überlegen Sie, wie Sie Ihre Idee am besten unter die Leute bringen. Sie ist es wirklich wert! Ausserdem warten interessante Neuigkeiten auf Sie. Telefonieren Sie unbedingt im Freundeskreis herum.  

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Horoskop fürs Wochenende
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Hot in the City

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Text: Leandra Nef; Fotos: Urban Surf (1), Street Food Festival Zürich (1), Andrea Monica Hug (1), Storchen Zürich (1), iStock/olli0815 (1)

Sport machen, Essen oder ins Kino gehen – unsere Junior-Online-Editor Leandra Nef freut sich, dass sie ihre Lieblingsbeschäftigungen endlich wieder nach draussen verlegen kann. Ihre Tipps für sonnig-heisse Tage und laue Sommernächte in der Stadt.

Sommer! Endlich können wir beim Zmittag wieder draussen sitzen, nach der Arbeit im See schwimmen oder Cocktails zum Sonnenuntergang schlürfen. Und endlich zeigen sich auch die Städte wieder von ihrer schönsten Seite, mit einem grossen Angebot an Outdoor-Aktivitäten in Sport, Kulinarik oder Kultur. In der Bildstrecke finden Sie meine Lieblingsbeschäftigungen für – wie ich finde – die schönste Zeit des Jahres.

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Raus mit euch! – Es ist Picknickzeit

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Da es mich gerade unglaublich an die frische Luft zieht, mach ich es kurz: Ab mit euch nach draussen! Die Picknicksaison ist definitiv eröffnet. Ob ihr einen Familienausflug in den Wald plant oder ein urbanes Tête-à-tête am Fluss ins Auge fasst, ist dabei einerlei. Die richtigen Accessoires dürfen auf eurem Picknick-Trip allerdings auf keinen Fall […] Der Beitrag Raus mit euch! – Es ist Picknickzeit erschien zuerst auf Wohnfühlen.
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Kleiner Balkon? – So wird er trotzdem zur Oase

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Ich hab neuerdings einen Garten – sprich: Endlich Platz für Liegen, Hängematten, Feuerschale und Co. Zuvor allerdings war unsere Wohnung nur mit einem bescheidenen Aussenbereich ausgestattet. Was aber nicht heissen will, dass sich unser Balkon während der Sommermonate jeweils nicht in ein wunderbar lauschiges Plätzchen verwandelt hätte. Dafür braucht es nämlich gar nicht viel: Ein […] Der Beitrag Kleiner Balkon? – So wird er trotzdem zur Oase erschien zuerst auf Wohnfühlen.
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Ungeteiltes Leid

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Text: Jacqueline Krause-Blouin; Foto: RompHIM Official

Unsere stellvertretende Chefredaktorin Jacqueline Krause-Blouin ist absolut dafür, dass Männer in der Mode ihre verspielte Seite entdecken. Bloss bitte nicht in einem Strampelanzug. 

Was haben Jumpsuit, Overall, Onesie, Latzhose, Playsuit und Romper gemeinsam? Sie bestehen aus einem Stück. Genau, kein Gürtel nötig, und glauben Sie nicht, dass das die Sache auf der Toilette einfacher macht. Romper heisst aus dem Englischen übersetzt Strampelanzug, womit wir bereits beim Problem wären. Denn neuerdings sind die süssen Ganzen zurück – und zwar nicht nur an zahnlosen Einjährigen und quietschenden Influencerinnen beim Coachella-Festival. Nein, an erwachsenen Männern. Auf die schwachsinnige Idee der Romper-Renaissance kamen ein paar Designstudenten aus Chicago, die nichts Besseres zu tun hatten, als dem Strampler für den Mann mit dem originellen Namen RompHIM (Wortwitz, Sie verstehen) eine Kickstarter-Kampagne zu widmen. Traurigerweise äusserst erfolgreich, denn aus den angepeilten 10 000 Dollar Crowdfunding wurden unglaubliche 353 804.

Historisch gesehen begann die einteilige Tragödie um 1700 als Arbeiteruniform, fand dann irgendwann den Weg von amerikanischen Farmern zu Mechanikern, Ronald McDonald, Tupac, den Chippendales und Will Smith in der «Prince von Belair». Sind Arbeiter-Latzhosen, wenn man nicht arbeitet, schon schlimm genug, ist der Romper mit seinen kurzen Hosenbeinen der Gipfel der Idiotie. Und wie eigentlich bei allen unnötigen Trends, ist am Ende mal wieder Rihanna schuld. Sie zeigte in ihrer Spring/Summer 18 Fenty x Puma Show grüne Overalls für den Mann. Der Romper (um unsere Augen noch weiter zu quälen, kommt er neuerdings auch noch in diversen Pastellfarben daher) ist nur die tragische Weiterentwicklung beziehungsweise Zurückentwicklung davon.

Ich bin absolut dafür, dass Männer ihre verspielte Seite entdecken, gerade wenn es um Mode geht. Aber wenn meiner Verabredung im Restaurant statt der Wein- die Kinderkarte gereicht wird und das Date zum Playdate wird, muss ich meine Grenze ziehen. Und kommen Sie mir nicht wieder mit dem Humor! Der Romper ist nicht lustig. Ich werde auch nicht müde werden, das zu predigen, also müssen Sie schon aufhören zu lesen, um mir zu entkommen: Ein Fashionfail im Namen der Ironie bleibt ein Fashionfail. Und ein Mann braucht zwei Teile. Mindestens.

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Horoskop vom 6. Juni

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Text: Nicole von Bredow, Astrologin; Illustration: Huber.Huber

Die Sprache der Sterne für jedes Sternzeichen: Lesen Sie hier Ihr Horoskop vom 6. Juni 2018.

Zwillinge

Sie haben ein Turbotempo drauf, das an Nervosität grenzt. Je mehr Sie sich körperlich abreagieren und gedanklich beschäftigen, desto fruchtbarer wird dieser Tag.

Krebs  

Sie haben ein gutes Standing, aber sind noch nicht in der Position, um eine wichtige Entscheidung zu treffen. Deswegen eine Sache gründlicher durchdenken. Fakten überprüfen.

Löwe

Bevor Sie frustriert alleine loslegen: Gemeinsam geht es besser. Ob im Job oder privat: Sie brauchen das Gefühl, Teil eines Ganzen zu sein. Suchen Sie heute nach Mitstreitern.

Jungfrau  

Sie fühlen sich blockiert, irgendwie so unkonzentriert und nicht richtig informiert.  Ja, das ist heute einfach so. Aber Sie können Ihre Haltung ändern. Tweets, Mails mit negativen Aussagen löschen! Positiv denken!

Waage  

Amor treibt heute ein kleines Spielchen mit Ihnen. Während andere sich die Finger verbrennen, blicken Sie schnell durch und bringen sich und Ihr Herz in Sicherheit.

Skorpion  

Jemand, den Sie zuerst nur für einen prickelnden Flirt halten, zieht Sie immer mehr in seinen Bann. Dieser Person geht es ähnlich. Folge: himmlische Schlaflosigkeit, verliebte Nächte. Schon liiert? Auch Sie fühlen sich heute liebevoll inspiriert.

Schütze

Bewahren Sie heute einen kühlen Kopf. Natürlich haben Sie allen Grund sich aufzuregen, aber ein Lospoltern würde Ihnen nur als Schwäche ausgelegt, Ihrem Image schaden.

Steinbock

Das hat Klasse. Sie sind heute lockerer als sonst, verfügen aber nach wie vor über jenen eisgekühlten Charme, der Männer ganz unvernünftig macht.

Wassermann

Lassen Sie eine finanzielle Entscheidung nicht schleifen! Je eher Sie sich informieren und festlegen, desto besser lässt sich heute ein Geldproblem lösen.

Fische

Sie tun gerne so, als seien Sie harmlos. Aber das sind Sie nicht! Diese Mischung aus Taktik, Schüchternheit und einer großen Portion Sex-Appeal macht Sie heute unwiderstehlich.

Widder   

Sie sind heute ziemlich mit sich selbst beschäftigt, sollten sich den Luxus erlauben, einfach mal Ihren Träumen hinterherzuhängen – anstatt immer nur zu funktionieren.

Stier  

Wenn zwei sich streiten, freut sich die Dritte. Und das sind heute Sie! In einer Geldangelegenheit können Sie erfolgreich vermitteln, weil man Ihnen vertraut.

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Das Bordell auf dem Handy

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Text: Andres Eberhard; Illustration: iStock

Ein Mann und eine Frau wollen unabhängig voneinander mit Apps die Prostitution revolutionieren – und vielleicht sogar das Leben der Sexarbeiterinnen verbessern. Leichter gesagt als getan.

Am Ort, wo die Prostitution neu erfunden werden soll, ist Kiffen erst ab 17 Uhr erlaubt. Eine Villa in Marbella, auf der Terrasse hat es Pool und Palme, vom oberen Stockwerk aus sieht man auf die Costa del Sol und das Mittelmeer. Das Büro ist im Keller, durch die schlitzförmigen Fenster dringt nur wenig Sonnenlicht, grelle Neonlampen spenden Helligkeit. An einem Stützpfeiler hängt ein Zettel mit den «Office Rules»: fünf Stunden am Morgen, drei am Nachmittag, Musik nicht zu laut, am Morgen ab sofort keine Spliffs mehr und später nur noch draussen.

Hier unten, an einem Stehpult vor drei grossen Bildschirmen, bastelt Sergio Rigert am Puff der Zukunft. Gingr soll es heissen, eine App, die per GPS nach Prostituierten in der Nähe sucht, um sie dann per Knopfdruck zu buchen. Das geht so: Der Freier meldet der App seine Wünsche. Sex mit einer Blondine mit grossen Brüsten in einer Stunde bei mir – Klick auf Instafuck. Die App sendet die Anfrage an alle Prostituierten in der Nähe, auf welche die Vorlieben passen. Zurück kommen die entsprechenden Angebote, und der Freier entscheidet sich für eines davon. Instafuck: Sex nach Wunsch für jedermann, überall und jederzeit, bestellt und geliefert wie eine Pizza.

Rigert trägt Bermudashorts und ein Footballshirt, «Thank God It’s Friday». Seine Haare hat er zurückgebunden, der Dreitagebart wirkt ungepflegt. Er kneift die Augen zusammen, blickt an den Bildschirmen vorbei an die mit Postern von «Star Wars» und halbnackten Frauen tapezierten Wände und erklärt: «Dieses Ding muss jetzt einmal richtig fett um die Welt.» In 34 Ländern soll Gingr starten. Losgehen soll es mit den deutschsprachigen Ländern, danach kommen England, Kanada, Neuseeland, Australien und Spanien. «Das kann eine gigantische Firma werden», glaubt Rigert, «wenn wir richtig hart dafür arbeiten.» Heisst: Keller und Neonlicht statt Pool und Sonne. Und keine Joints am Vormittag.

Kaum eine Branche, in der die digitale Revolution noch nicht ausgebrochen ist. Amazon und Zalando pflügen den Einzelhandel um, Whatsapp und Co. die Telekommunikationsfirmen, Facebook und Google die Medienlandschaft, Kryptowährungen das Bankenwesen. Start-ups bedrängen die mächtigen alten Platzhirsche – Uber statt Taxis, Airbnb statt Hotels, Spotify statt CD-Läden. «Warum», fragte sich ein Autor des Wirtschaftsmagazins «Forbes» vor Jahren, «gibt es kein Uber oder Tinder für Prostitution?» Eine gute Frage.

Die ersten Vorschläge waren jedenfalls voller guter Absichten. Ein US-Rechtsprofessor machte 2013 mit einem Artikel in einer Fachzeitschrift den Anfang. Der Titel: «Prostitution 3.0?» Technologische Innovation, so die These von Scott R. Peppet von der University of Colorado, könnte für bessere Marktbedingungen im Sexgewerbe sorgen, was insbesondere den Sexarbeiterinnen zugute käme; und zwar, indem quasi eine Drittpartei einen für beide Seiten sichereren Akt ermögliche. Eine App könnte, hypothetisierte der Professor, auf Datenbanken mit zum Beispiel Gesundheitsdaten zugreifen, um beide Seiten auf Geschlechtskrankheiten zu checken – und die Freier zusätzlich auf Vorstrafen sowie die Sexarbeiterinnen darauf, ob sie ihre Dienste freiwillig anbieten oder dazu gezwungen werden. Das Ergebnis dieser Abklärungen würde beiden Parteien vor dem Akt automatisch aufs Smartphone geschickt – und zwar anonym. Treffen sich schliesslich Freier und Prostituierte, bestätigt ein biometrischer Identitätsnachweis, dass es sich tatsächlich um die Personen handelt, die via App miteinander in Kontakt waren. «Die Digitalisierung hat die Prostitution verändert, aber noch nicht genug», bilanzierte der Professor seine über 70-seitige Arbeit. Oder eben: Was es brauche, sei eine Prostitution 3.0.

Die Kritik kam postwendend. Die Digitalisierung der Prostitution dürfe nicht der männlich dominierten Tech-Branche überlassen werden, schrieb die «Financial Times»-Journalistin Izabella Kaminska. «Wenn eine App von den Nutzern des Markts entwickelt wird, dann nützt das per Definition den Freiern, nicht den Sexarbeiterinnen.» Deutlicher wurde Melissa Gira Grant vom Magazin «Vice». «Da geht es um Kundenservice, nicht um das Leben der Sexarbeiterinnen.»

Schaut man sich die Website von Gingr an, scheinen sich diese Befürchtungen zu bewahrheiten. Was dort zu lesen ist, tönt zunächst eher nach Auswüchsen männlicher Fantasie als nach einer App, die für einen besseren und damit sichereren Sexmarkt sorgen würde. Auf der Schweizer Startseite steht: «Träumst du von einem Sexpartner, der dich in die Geheimnisse des Alphornblasens einweiht? Oder bevorzugst du ein Fondue, in welches gern verschiedene Stäbchen eintauchen dürfen?»

«Unsere Plattform fördert die Transparenz, das würde auch den Sexarbeiterinnen helfen», sagt Rigert. Auch wenn es tönt wie ein flacher PR-Spruch: Expertinnen sehen in Apps wie Gingr durchaus Chancen für die Branche. «Die Sexarbeiterinnen könnten sich über Freier austauschen, die gewalttätig geworden sind, ungeschützten Sex fordern oder nicht bezahlen», sagt Beatrice Bänninger von der Stadtmission Zürich, welche mit Isla Victoria eine Anlauf- und Beratungsstelle für Frauen im Sexgewerbe betreibt. Ein Problem sieht Bänninger darin, dass Sexarbeiterinnen auf der Strasse – und dort seien die Probleme am dringendsten – sehr preissensibel sind und kaum Geld für einen Account ausgeben würden. Und einen solchen braucht es, um Buchungen zu tätigen und Bewertungen von Freiern abzugeben. Wenn Gingr also Sexarbeiterinnen nützt, dann wohl vor allem solchen, die in den Hochpreissegmenten arbeiten: als Escorts oder in Bordellen. Darauf angesprochen, stellt Rigert klar: «Wir machen nicht auf Wohlfahrt, sondern wollen straightforward Cash verdienen.»

Wohl nur wenige Personalabteilungen dieser Welt würden Sergio Rigert einstellen. Der bisherige Lebenslauf des 33-Jährigen liest sich mehr wie ein Trip als wie ein beruflicher Werdegang. Privatschule in Spanien, danach Firmen für Drohnenfotos und Haarentfernung gegründet sowie mit einem Nachtclub in Zürich gescheitert. Dazwischen eine wilde, 192 Seiten starke Fantasy-Autobiografie geschrieben und Geld mit dem Anbau von Marihuana verdient. Neben Gingr zieht Rigert derzeit eine zweite Firma auf, die auf der CBD-Hanf-Welle mitreiten soll. Und er hat weitere hochfliegende Pläne. Ihm schwebt eine Idee vor, wie man den Food-Waste und das Hungerproblem der Welt gleichzeitig lösen könnte. In Zürich möchte er zudem eine Kommune gründen und dort eine Art neue Zivilisation errichten. Er sagt: «Das Problem ist, dass es für alles, was ich machen möchte, Geld braucht.» Dieses Problem soll Gingr lösen. Als wir das erste Mal übers Internet miteinander telefonierten, sass Rigert auf einem abgewetzten Sofa in einem kleinen Büro eines Geschäftshauses mit Glasfront, direkt an einer vielbefahrenen Strasse ein paar Kilometer ausserhalb von Marbella. Er war eben erst aus Zürich dort angekommen und schlief auf der Couch. Er habe selber auch schon online nach bezahltem Sex gesucht, sagte er damals. Die bestehenden Angebote im Internet hätten ihn aber nicht überzeugt, «zu umständlich».

Die Gingr AG hatte Rigert gemeinsam mit einem befreundeten Grafiker vor rund zwei Jahren in Zürich gegründet. Die Programmierer fand er in Marbella, wo er einst in die Schule gegangen war. Als die Website Ende 2016 zum ersten Mal aufgeschaltet wurde, lud Rigert zum grossen Medienlaunch. Tele Züri sowie einige Online-Medien berichteten. «Uber für den Verkehr, Gingr für den Geschlechtsverkehr», titelte der Zürcher Regionalsender. Ein Pressefoto zeigte Rigert im Anzug mit ernstem Blick und verschränkten Armen – flankiert von einer Domina, zwei Blondinen mit Strapsen und einem Callboy. Der Launch war allerdings etwas verfrüht: Auf der Site funktionierte vieles nicht, allem voran die Funktion Instafuck. Um die Web-App endlich fertig zu bekommen, entschieden Rigert und sein Freund, nach Spanien zu ziehen. Erst einmal auf die Couch im Büro und sich dann auf die Suche nach etwas Grösserem machen, so der Plan.

Nach unserem Skype-Gespräch ging alles sehr schnell. Rigert erhielt den Zuschlag für eine möblierte Villa, die auf einer Anhöhe im Vorort Estepona liegt: 1750 Euro pro Monat, zur Zwischenmiete bis diesen Sommer. Als ich wenige Wochen später zu Besuch bin, sind im Keller bereits sechs Arbeitsplätze eingerichtet. In den Schlafzimmern im oberen Stock wohnen Rigert und seine Freundin, in jenem im Parterre der befreundete Grafiker. Der Rest des Teams – drei Spanier und ein Exil-Schweizer – kommt morgens um 9 Uhr in den Keller und verlässt ihn gegen 18 Uhr wieder. Rigerts Freundin bringt Frühstück nach unten und kocht am Mittag, man trifft sich draussen auf der Terrasse zum Essen. Der Grafiker schwimmt danach jeweils noch ein paar Längen im Pool, dann gehts wieder hinunter.

Einmal bitte ich Rigert, mir den Ort zu zeigen, wo er Jahre seines Lebens verbracht hat, als er hier bei seinem Vater lebte und in eine Privatschule ging. In seinem Audi-Kombi («Geschäftsauto») fahren wir durch die Hügel oberhalb Marbellas und sprechen über Beziehungen, Treue, Liebe, Sex. Warum er sich ausgerechnet die Prostitution ausgesucht habe für sein Start-up, frage ich. Er möge einfach Frauen, lautet die lapidare Antwort. Als Jugendlicher hat Rigert einmal ein Buch mit Fotos der «100 schönsten Frauen» gemacht. «Girls von Heaven», hiess es, schwarzer Einband, rote Schrift, ein halbes Jahr Arbeit. «Alle wollten das sehen.» Als ich später in seiner 192 Seiten dicken Autobiografie blättere, die den Titel «ElBib98 – Sergio Dream» trägt und wie eine Bibel für ungläubige pubertierende Männer daherkommt, lese ich folgende Zeilen: «Die Frau ist das beste Wesen, das es gibt, und wir Männer sollten es respektvoll behandeln. Falls das Weib es nicht verdient, dann sollte man es auswechseln.»

Rigert mag ein Macho sein, ein Zuhälter ist er nicht: Denn Gingr nimmt keinen direkten Anteil am Lohn der Prostituierten. Geld will die Firma mit Premium- Abos machen. Freier erhalten Extras wie den Zugang zu mehr Bildern und Videos; Sexarbeiterinnen und Bordelle können die Website als Buchungsplattform nutzen. Geht es nach Rigert, soll Gingr auf diese Art und Weise die Prostitution revolutionieren. Er ist allerdings nicht der Erste, der dies versucht. Und er wäre auch nicht der Erste, der damit scheitert.

Berlin, Co-Working-Space Rent24. Im Living Room sitzen Leute mit Kopfhörern auf Sofas und starren in ihre Laptops. An Decken und Wänden hängen Spinnweben und ein Gespenst; es ist Halloween, am Abend wird gefeiert. Sie möge es hier, weil es sich ein bisschen anfühle wie zuhause, sagt Pia Poppenreiter und führt auf der Suche nach einem freien Sitzungszimmer durch einen schmalen Gang. Weil grad keines frei ist, nehmen wir in einem kleinen dazugehörigen Kinosaal Platz, in der vordersten Reihe auf einem roten Sofa. Poppenreiter, in lockerem Fleece und mit einem breiten, grauen Schal, zischt eine Dose Redbull mit Cranberry auf, steckt ihr Handy in einen mobilen Akku und erzählt, warum sie sich vor drei Jahren zum Ziel gesetzt hat, den Markt für bezahlten Sex zu verändern.

«Ich wollte die Welt verbessern», sagt sie. «Ich sah die frierenden Sexarbeiterinnen am Strassenstrich in Berlin und dachte: Es muss doch möglich sein, dass all diese Frauen nicht in der Kälte auf die Freier warten müssen.» Poppenreiter, 29 Jahre alt, Österreicherin und studierte Wirtschaftsethikerin, heisst wirklich so und bestreitet mittlerweile schon ihren zweiten Versuch, die bezahlte Sexwelt zu revolutionieren.

Ihr erster Versuch begann mit Pauken und Trompeten. 2014 hatte Poppenreiter eine App namens Peppr auf den Markt gebracht, deren Grundfunktionen praktisch identisch waren mit jenen von Gingr von Sergio Rigert: Über die Web-App konnten Freier durch freizügige Bilder wischen und sich per GPS anzeigen lassen, welche Prostituierte in der Nähe zum gewünschten Zeitpunkt ihre spezifischen Bedürfnisse befriedigen würde. Das «Prostitutions-Uber» war schnell in halb Europa bekannt: von «Bild» über das ZDF bis zum «Economist » und «Time», sie alle berichteten. Sex bestellt wie eine Pizza, gegründet von einer Frau, die ausgerechnet Pia Poppenreiter hiess, das war eine gute Story.

Nur: Ein halbes Jahr später war bereits Schluss. Offiziell, weil sich Poppenreiter und ihr Mitgründer uneinig darüber waren, in welche Richtung sich die App entwickeln sollte. Inoffiziell, weil alles zu viel wurde: profitorientierte Investoren finden und gleichzeitig die Probleme der Sexarbeiterinnen lösen; dazu all die juristischen Fragen, der Druck durch die grosse Medienöffentlichkeit und – Gerüchten zufolge – auch vonseiten des Millieus. Und überhaupt: Mit Prostitution 3.0, wie sie Professor Scott R. Peppet vorschwebte, hatte das alles nicht viel zu tun. Statt vollautomatisierten digitalen Prozessen, die für einen besseren und sichereren Sexmarkt sorgen, schien alles ein wenig handgestrickt und nur halb durchdacht. So versprach Poppenreiter etwa, mit jeder einzelnen Sexarbeiterin vorgängig zu telefonieren, um zu verifizieren, ob ihr Profil echt ist und ob sie nicht allenfalls doch in die Prostitution gezwungen wurde.

Als wir uns zwei Jahre später im Kinosaal des Co-Working- Space auf dem roten Sofa gegenübersitzen, möchte Poppenreiter nicht mehr über das Scheitern von Peppr sprechen. Die App gibt es nach wie vor, sie selber ist aber nicht mehr daran beteiligt. Ein halbes Jahr nach dem Start hatte sie ihre Anteile ihrem Mitgründer Florian Hackenberger übertragen. Dieser versuchte in der Folge erfolglos, die Firma zu verkaufen. Auf Anfrage schreibt Hackenberger, dass Peppr als eine «unabhängige und sichere Buchungsplattform» weiterbestehe, und zwar «non-profit, ohne Druck zur Gewinnerzielung».

Poppenreiter selber spricht lieber über ihren zweiten Versuch, die Branche umzukrempeln. Seit mittlerweile gut zwei Jahren tüftelt sie daran. Dieses Mal geht sie weit weniger idealistisch ans Werk – und dennoch ist sie dem Scheitern erneut näher als der Revolution.

Das Grundprinzip von Ohlala ist im Grunde ein schlauer Schachzug: Bei der Web-App geht es, zumindest vordergründig, nicht um Sex, sondern um die Vermittlung von «bezahlten Dates». «Was bei einem Date passiert, ist Privatsache und wird unter den Nutzern abgesprochen», erklärt Poppenreiter. Konkret geben Männer in einem ersten Schritt an, wann ein Date stattfinden soll, wie viel sie dafür bezahlen würden und welche Extrawünsche sie haben. Dann entscheiden die Frauen, ob das etwas für sie ist. Erst in einem dritten Schritt können die Männer die Profile der Frauen ansehen und das Date buchen.

In der App sind also weder freizügige Bilder noch öffentliche Profile zu sehen. Das sei für Sexarbeiterinnen ein Vorteil, sagt Poppenreiter: «Die Jobbezeichnung Prostituierte kann eine Sexarbeiterin mit zwei Kindern zu einem heiklen Doppelleben zwingen, weil sie sonst beispielsweise Probleme beim Finden eines Krippenplatzes bekommen könnte.» Was sie nicht sagt: Indem die App keine sexuellen Dienstleistungen vermittelt, zumindest nicht direkt, hält sich Poppenreiter all die sonst drohenden moralischen und juristischen Fragen vom Hals; eine riesige Blackbox, die wohl schon das Ende von Peppr provozierte und an der sich auch Investoren nicht die Finger verbrennen wollen.

Und siehe da: Dieses Mal fand Poppenreiter Investoren, und die Sex-App, die offiziell keine ist, sollte im grossen Stil die Welt erobern: Ohlala sammelte 1.7 Millionen US-Dollar ein, engagierte bis zu zwanzig Mitarbeiter und expandierte nach New York. Doch wiederum ging es nur ein halbes Jahr gut, dann schien auch dieser Versuch gescheitert. Der Grund: Streitigkeiten unter Investoren. Die Expansion wurde rückgängig gemacht, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen. Poppenreiter kaufte die Anteile zurück, und die App verschwand in einer Nische – ihre Dienste erweist sie nur noch in einigen deutschen Städten. Poppenreiter nimmt einen Schluck Red Bull und lehnt sich auf dem roten Sofa nach vorn. «Wir sind profitabel.» Der Turnaround sei geglückt, man wolle nun organisch wachsen. Es tönt mehr nach Durchhalteparole als nach einem Sieg der Revolution.

Uber für den Sexualverkehr, Tinder für Freier und Prostituierte: Wird das, was so naheliegend tönt, doch nie Realität? Stellt man diese Frage Karin Frick, Trendforscherin beim Gottlieb-Duttweiler-Institut, bekommt man eine auf Anhieb eher irritierende Antwort. Nichts von wegen juristischen Fallstricken etwa. Oder: Vorsicht, Datenschutz. Sie schickt den Link zu einer USStudie, die zeigt, dass sich Partner immer häufiger online treffen. Schreibt man dann zurück, dass es in diesem Artikel nicht um die übliche Form der Partnervermittlung gehe, sondern um Prostitution, bleibt die Expertin gelassen. «Man muss die Zukunft nicht nur als Verlängerung des Bisherigen denken.» Heute finde auf grossen Online-Plattformen wie Tinder oder Amazon jeder, was er grad sucht – je mehr Nutzer, desto individualisierter und niederschwelliger die Angebote. Wenn also Männer, die auf schnellen oder besonderen Sex aus seien, künftig auf solchen Marktplätzen gleichgesinnte Frauen finden, sei es gut denkbar, dass die traditionelle Prostitution generell an Bedeutung verliere. Anders gesagt: Wenn es Sex à la carte auch gratis und einvernehmlich gibt, warum sollen Männer oder auch Frauen noch dafür bezahlen?

Sergio Rigert sitzt spätabends auf der Terrasse eines Restaurants in Marbella und isst Tintenfisch. Er hatte eigentlich Lachsfilet sowie einen Erdbeershake ohne Zucker («Ich bin auf Diät.») bestellt. Doch mit dem Fisch stimmte etwas nicht. Er erwog kurz, ihn dem Hund vorzuwerfen, entschied sich dann aber dagegen, liess ihn stehen und isst nun vom Teller der Freundin.

«Wir lassen die Website in 22 Sprachen übersetzen», kündigt er an, «und werden dann versuchen, einen Medien-Hype zu kreieren. Wenns klappt, kann das facebookmässig abgehen.»

Rigerts Optimismus ist ungetrübt. Bereits heute macht Gingr einen Umsatz von über 10 000 Franken im Monat – und dies, obwohl die Seite noch nicht einmal richtig funktioniert. 600 Bordelle und Escort-Agenturen sowie 2000 Prostituierte aus der Schweiz haben sich auf der Site registriert. Und das Potenzial ist noch viel grösser: Allein in der Schweiz, schätzt das Bundesamt für Polizei, werden 3.2 Milliarden Franken pro Jahr für Sex ausgegeben – auf dem Strassenstrich, in Bordellen oder über Online-Vermittlungsdienste. Gingr braucht im Grunde also gar keine Revolution, um profitabel zu werden. Der Kuchen ist riesig, ein Stück davon genügt.

Ein halbes Jahr später schickt mir Rigert eine Whatsapp: «Clevere Investition mit grossem Potenzial». Der Instafuck funktioniert zwar noch immer nicht, und auch vom angekündigten weltweiten Release war bisher nichts zu hören. Dafür verkauft Gingr nun eine eigene Kryptowährung namens GG Coin. Über ein sogenanntes Initial Coin Offering (ICO) – eine Art Crowdfunding – können Investoren digitales Geld erwerben, das irgendwann auf der Gingr-Plattform als Zahlungsmittel für Sex dienen soll. Ein 76-seitiges Whitepaper fordert zum Kauf auf und schildert Gingrs Zukunftspläne. Darin enthalten sind viele neue Ideen: Nun soll es auch noch einen Stellenmarkt für Prostitiuerte (Gingr Connect), ein Airbnb für Stundenhotels (Gingr Pop’n’Go) sowie ein Betreuungszentrum für Prostituierte (Gingr Care) geben.

Wie viele von Rigerts Ideen tönt auch das alles ziemlich grössenwahnsinnig. Doch die Hoffnung auf die Revolution verkauft sich gut. Als ich Rigert ein paar Tage später kontaktiere, ist er noch immer in Spanien und hörbar euphorisiert. «Die Leute lieben uns.» Innerhalb von drei Tagen hätten allein private Kontakte eine Million Franken investiert. Bald folgt der öffentliche Verkauf, von dem sich Gingr bis zum Jahresende weitere 60 bis 90 Millionen Franken verspricht. Er werde demnächst in die Ukraine f liegen, um dort eine Firma hochzuziehen, sagt Rigert ohne Atempause, man brauche Programmierer, Blockchain-Spezialisten, einen Helpdesk.

Und was ist mit der Prostitution 3.0, die das Leben der Sexarbeiterinnen verbessern sollte? «Wenn wir erst einmal Monopolmacht haben», stellt Rigert in Aussicht, «können wir noch mehr gute Sachen machen.»

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Vorbildlich: Jungfotografinnen im Fokus

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Text: Jessica Prinz

Sie sehen die Welt durch ihre Linse und hinterfragen dabei gesellschaftliche Normen und sich selbst: junge Fotografinnen. Wir stellen ihnen Thi My Lien Nguyen und vier weitere spannende Künstlerinnen vor.

Identität und Herkunft sind die grossen Themen unserer globalisierten Gesellschaft. Besonders jungen Fotografinnen und Fotografen geht es oft darum, eine Geschichte zu erzählen und mit ihren Projekten sich selbst und gesellschaftliche Normen zu hinterfragen. Thi My Lien Nguyen ist eine davon. Vor Kurzem eröffnete die Thurgauerin mit vietnamesischen Wurzeln ihre Ausstellung zum Fotoprojekt Hiếu thảo – With Love and Respect im «Seitenwagen», einer Ausstellungsserie für Nachwuchskünstlerinnen und -künstler des Kunstzeughauses in Rapperswil – als bisher jüngste Künstlerin.

Nguyens Grosseltern flohen nach dem Vietnamkrieg ins appenzell-innerrhodische Dorf Steinegg, wo sie gut aufgenommen und integriert wurden. Die Trennung der beiden Kulturen, mit denen sie aufwuchs, erfolgte für die Fotografin früher durch die Haustüre. «Wenn ich zur Schule ging, war ich Schweizerin, zuhause Vietnamesin – mit anderen Regeln, anderen Sitten, einer anderen Sprache und Kultur und anderem Essen.» Ganz anders habe sie sich da verhalten und erst mit dem Alter gelernt, diese zwei Facetten ihres Lebens zu mischen und gewisse Elemente von der einen Kultur auf die andere zu übertragen. In Ihrem Fotoprojekt befasst sich Nguyen mit ihren Wurzeln und ihrer kulturellen Identität.

Ihre Arbeit dreht sich um drei Generationen ihrer Familie und zeigt Bilder, die von ihrer Grossmutter, ihrer Mutter und von Nguyen selbst gemacht wurden. Sie will damit zeigen, was sich von Generation zu Generation ändert. Dabei geht es ihr vor allem um Fragen, die Secondos, Terzos und auch uns alle betreffen. «Jeder wird im Alltag mit Migrationsthemen konfrontiert. Vielen ist es jedoch nicht bewusst, aber fast jeder trifft im täglichen Leben, am Arbeitsplatz, beispielsweise auf Personen aus einer anderen Kultur oder einem anderen Land.» Nguyen will Betrachtern das Wissen mitgeben, dass man sehr gut in ein Land kommen, die neue Kultur kennenlernen und sich integrieren kann, ohne Angst zu haben, seine Kultur zu verlieren. Die Kulturen der Migranten werden vermischt und von Generation zu Generation immer schwammiger. Man verliere aber weniger, sondern gewinne eher, so Nguyen. «Alles was neu hinzukommt, gehört auch wieder zu meiner Kultur.»

In Diskussionen mit Secondos und Terzos verschiedener Kulturen wurde Nguyen bewusst, dass sie alle die gleichen Erfahrungen gemacht und sich die gleichen Fragen gestellt hatten. Deshalb will sie mit ihrem Projekt das Thema Migration auch für andere Kulturen öffnen und so mit ihrem Schaffen einen Diskurs in unserer Gesellschaft antreiben.

Sie ist nur eine von vielen Fotografinnen, die sich mit ihrer kreativen Arbeit für eine Reflexion und folglich einen gesellschaftlichen Fortschritt einsetzt. Vier weitere inspirierende Newcomer-Fotografinnen finden Sie in der Bildstrecke.

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Warum Clubs für Frauen immer beliebter werden

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Text: Stephanie Johne; Foto: Unsplash

 

 

Dieser Artikel erschien zuerst bei Refinery29 Germany / Instagram / Facebook

An der US-Ostküste schiessen Women-only Clubs als Antwort auf die fehlende Gleichstellung der Geschlechter wie Pilze aus dem Boden. Der Trend schwappt längst auch nach Europa. Und auch im digitalen Leben wächst das Angebot.

Matriarchate – so genannte Gesellschaftsordnungen, die der Frau die wichtigste Stellung in Staat und Familie einräumen – bilden mit nur etwa zwanzig aktiven Formen weltweit einen verschwindend geringen Anteil (noch – es gab durchaus mal sehr viel mehr). Der Rest lebt nach einem fragwürdigen Pendant, dem Patriarchat, das darauf ausgelegt ist, Frauen systematisch zu unterdrücken und jegliche Egalität der Geschlechter bereits im Keim zu ersticken. Der Feminismus ist zwar bemüht, das zu ändern, kommt aber nur mit vergleichbar kleinen Schritten voran. Um damit wirklich erfolgreich zu sein, dafür müsste das System schon von den Füssen ab auf den Kopf gestellt werden. Ein Jahrhunderte altes Konstrukt zu reformieren hat sich in der Vergangenheit allerdings noch nie als wirklich erfolgreich erwiesen. Was aber wäre, wenn wir eines Morgens aufwachen und Frauen plötzlich alleinige Entscheidungsträger in politischen Ämtern wären? Wäre die Welt dann ein besserer Ort?

Den Ernstfall üben weltweit derzeit immer mehr Frauen zumindest schonmal im kleinen Rahmen. Denn, was Männer können – Stichwort: Gentlemen Clubs – das können Frauen schon lange! Nicht nur an der Ostküste der USA schiessen Women-only Clubs als Antwort auf die fehlende Gleichstellung der Geschlechter deswegen wie Pilze aus dem Boden, der Trend schwappt längst auch nach Europa. Während Frauen oft beigebracht wird, dass sie im Leben «ihren Mann stehen» müssen, wenn sie erfolgreich sein wollen, appellieren besagte Einrichtungen stattdessen an Stärken, die im klassischen Sinne nicht als solche betrachtet wurden: Empathie und Gemeinschaftssinn. Die Idee: Wenn Frauen ein geschützter Rahmen geschaffen wird, in dem sie zusammen kommen, sich austauschen, wohlfühlen und auch ihre schwache Seite ausleben können, eröffnet ihnen das ganz neue Möglichkeiten, sich zu entfalten. Dabei gab es derartige Clubs auch schon im 19. Jahrhundert. Eine Idee, die derzeit in den USA und in Europa eine nie dagewesene Renaissance erlebt – als feministisches Gegenstück zu alteingesessenen Einrichtungen, die bis jetzt ausschliesslich Männern vorenthalten waren.

Der New Yorker Club The Wing ist die zeitgenössische Interpretation eines solchen, nur dass Männer dieses Mal keinen Zutritt haben. Dafür aber ausschliesslich Frauen. Den Gründerinnen Lauren Kassan und Audrey Gelman geht es damit vor allem darum, Frauen in einem sozialen Umfeld zusammenzubringen und ihnen Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die es ihnen erlauben unter sich zu bleiben und sich wohlzufühlen. Und das sollte in dem Ambiente nicht schwerfallen – die bestehenden Räume sind in einladenden Pastellfarben gehalten, eine helle und moderne Einrichtung ergänzen das Konzept. Ob das allein eine Warteliste zu Tausenden rechtfertigt, ist eine andere Frage – und das bei einem stolzen Preis von jährlich bis zu 3.000 Dollar. Nun, wie bemerkte doch die britische Schriftstellerin Virginia Woolf schon so schön? «Eine Frau muss Geld haben und einen Ort für sich.» Auch heute noch scheint das Bedürfnis danach groß, nicht nur in Manhattan, sondern auch in Woolfs Heimat London. Einer von ihnen ist das We Heart Mondays, die jüngere, Hipster-konformere Variante der New Yorker Ausgabe. Was nur wenige wissen: Gerade in der britischen Hauptstadt haben Frauen-Clubs eine lange Geschichte. Einer der berühmtesten war der 1892 von Emily Massingberd gegründete Pioneer Club, der so etwas wie ein avantgardistischer und feministischer Kulturzirkel war. Und auch heute macht das kulturelle Rahmenprogramm mit Podiumsdiskussionen, Workshops und Work-out-Kursen einen grossen Anteil aus – alles im Dienste der Frau und ihrer Selbstermächtigung.

Doch nicht nur im realen Leben, auch im digitalen Raum gibt es immer mehr dieser Zusammenkünfte. Plattformen wie Edition F, Women’s Hub oder Her Global Network bestärken Frauen darin, beruflich ihre eigenen Wege zu gehen und stellen immer wieder Pionierinnen vor, die andere dazu ermutigen sollen, sich dabei nicht beirren zu lassen. Die Community rundum Mompreneurs erzielt Selbiges mit dem ausschliesslichen Fokus auf selbstständige Mütter; Vereine wie der Lover’s Club in Berlin oder alphafrauen in Wien bringen Gleichgesinnte im privaten Bereich zusammen, haben aber langfristig ebenfalls das Ziel, für Frauen gesellschaftlich wie politisch etwas bewegen zu wollen. Neben dem abwechslungsreichen Kursprogramm geht es vor allem darum, die lokale Community zu stärken und sich gegenseitig den Rücken freizuhalten – um ein neues Miteinander zu schüren, das eigene Potential zu entfalten und Visionen zu teilen. Der Grund für den Erfolg und Aufstieg dieser Communities liegt nicht zuletzt auch in der sogenannten «Shine-Theorie» begründet, die im Prinzip nichts anderes sagt als: Sich mit starken, erfolgreichen oder auch ganz einfach gleichgesinnten Frauen zu umgeben, kann dich selbst als Frau weiterbringen. Ob exklusive Frauen-Clubs nun auch langfristig das Nonplusultra sind oder sich in einer egalitären Zukunftsgesellschaft nicht doch auch gruppenübergreifende Clubs gründen lassen, bleibt abzuwarten. Dem jetzigen Status Quo entsprechend überzeugen Women-only Clubs jedenfalls noch damit, dass sie Räume für etwas bieten, das in der westlichen Welt noch immer nicht ganz angekommen zu sein scheint: Frauen sind gleichwertige Mitglieder dieser Gesellschaft.

 

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Der grosse Festival-Guide 2018

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Ist es wirklich cool, nur einen Ohrring zu tragen?

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Ein nicht ganz einfacher, dafür umso wirkungsvollerer Trend. Klar, niemand will wie Jack Sparrow aussehen. Der Schlüssel zum einohrigen Erfolg ist ein Statement-Ohrring. Seien Sie mutig! Gross und kreativ, auffällig und fantasievoll soll er sein. Ich trage den Trend übrigens am liebsten mit einem Seitenscheitel oder tiefen Dutt und losen Haarsträhnen. Schlichte Frisur, optimale Wirkung! Persönlich […] The post Ist es wirklich cool, nur einen Ohrring zu tragen? appeared first on Mode-Blog.
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Horoskop vom 7. Juni

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Text: Nicole von Bredow, Astrologin; Illustration: Huber.Huber

Die Sprache der Sterne für jedes Sternzeichen: Lesen Sie hier Ihr Horoskop vom 7. Juni 2018.

Zwillinge

Sie sind innerlich voll auf Expansionskurs – Sie haben eine super Ausstrahlung. Und damit lässt sich jemand, der eigentlich kontra ist, überraschenderweise dann doch noch überzeugen....

Krebs

Ihre Sensibilität ist heute stark erhöht, Sie sind nicht so schlagkräftig wie sonst und sollten mehr Rücksicht auf sich selbst nehmen. Treffen Sie abends eine gute Freundin!

Löwe

Sie sind gut drauf, Ihr Optimismus steckt andere an. Es fällt Ihnen allerdings schwer, Grenzen zu akzeptieren. Und: Sie neigen ein bisschen zu Übertreibungen.

Jungfrau

Heute sollten Sie bei einer Auseinandersetzung sehr behutsam vorgehen. Lassen Sie sich nicht von den Aggressionen anderer anstecken. Grenzen Sie sich besser ab!

Waage  

Der Mond wandert durch Ihren Partnerschaftssektor. Da können Sie sich wunderbar in andere hineinversetzen. Und weitaus wichtiger: Ihr Partner erahnt ebenfalls Ihre Wünsche.

Skorpion

Bingo! Beruflich tut sich was. Nutzen Sie das Karriere-Schmiermittel Network und Sie werden informiert, bevor Konkurrentinnen auch nur ahnen, was wirklich läuft.

Schütze

Es liegt etwas sehr Inspirierendes in der Luft.  Auch im Beruf könnten wichtige Impulse (und Menschen) für mehr Motivation und offene Türen sorgen.

Steinbock

Sagen Sie heute ganz ehrlich, was Sie denken. Im Lügen sind Sie nämlich nicht besonders überzeugend. Und ausserdem: Sie haben ein Recht auf Ihre eigene Meinung.

Wassermann   

Es gibt viel zu tun und Sie erledigen alle Aufgaben mit beneidenswerter Konzentration. Da kommt bei Kollegen Bewunderung auf. Die haben Sie sich aber auch redlich verdient.

Fische

Sie sind heute ganz schön rebellisch. Keiner darf Ihnen was sagen, Sie wissen alles besser – und wundern sich, warum man einen großen Bogen um Sie macht.

Widder

Alle wollen von Ihnen um den Finger gewickelt werden. Sie haben nämlich dieses innere Leuchten, das andere anzieht. Nutzen Sie die Power heute für sich!

Stier

Eine plötzliche Sympathiebekundung sollte Sie stutzig machen. Hat da jemand ein schlechtes Gewissen? Und wenn ja, warum? Forschen Sie mal nach.

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Details zum Stil von Petra Hutter

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Redaktion: Michèle Boeckmann; Fotos: Joanna Hullár; Stills: Daniel Vallance

Wie stehen wir Frauen eigentlich zur Mode? Schweizerinnen empfangen annabelle zum Lifestyle-Interview – und modeln bei sich zuhause in aktuellen Looks. Diesmal: Petra Hutter aus Zürich.

Die leidenschaftliche Bäckerin Petra Hutter (38) hat nicht einen Stil, sondern viele. Und sie findet, dass es sich verkatert einfach besser shoppt.

 

Petra Hutter über ihren Mode- und Lebensstil

Was haben Sie von Ihren Eltern über Kleidung, Stil und Sich-Anziehen gelernt?

Dass der Gürtel auf die Schuhe und die Schuhe auf die Tasche abgestimmt sein sollen. Ich habe diese Regel aber nie wirklich eingehalten.

Wann hat sich Ihr Stil stark verändert?

Mein Körper hat nie dem allgemein gültigen Schönheitsideal entsprochen. Wahrscheinlich habe ich mich deshalb lange nicht getraut, mich weiblich zu kleiden. Als ich dann entdeckte, dass es sogar besser aussieht, wenn ich meine Kurven betone, habe ich meine Garderobe entsprechend angepasst.

In welchem Outfit wären Sie ein ganzes Leben lang und zu jedem Zeitpunkt glücklich?

In einem luftigen, farbigen Sommerkleid, mit einer schönen grossen Kette und offenem, von der Sonne getrocknetem Haar.

Welche Art von Frau bewundern Sie in Bezug auf Stil und Sich-Anziehen?

Frauen mit runden, weiblichen Körpern, die sich mutig kleiden wie zum Beispiel Beth Ditto.

Was war Ihr schlimmster Fehlkauf?

Eine hellblaue Kunstlederjacke in Schlangenlederoptik. Mehr muss man dazu nicht sagen.

 

Weitere Fotos von Petra Hutter und das ausführliche Interview finden Sie in der Rubrik «Chez moi» im Heft 07/18.

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Wie soll man sich als reife Frau schminken?

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Liebe Userin, Sie haben sich mit folgender Frage an uns gewandt: «Seit ich älter werde, habe ich Mühe, mich zu schminken. Bitte geben Sie mir doch ein paar Tipps, zum Beispiel für das Augen-Make-up der reifen Frau.» Da lassen wir doch gleich Beauty-Guru Bobbi Brown zu Wort kommen: «Wenn die Augenpartie anfängt, leicht zu hängen, […] Der Beitrag Wie soll man sich als reife Frau schminken? erschien zuerst auf The Beauty Experience.
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Die Technologie ist weiblich

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Text: Tanja Ursoleo; Fotos: zvg

Medizinaltechnik, Kryptowährungen, Sicherheit im Netz: Unsere Autorin Tanja Ursoleo stellt fünf Schweizerinnen vor, die mit ihren teils revolutionären Tech-Innovationen für Aufsehen sorgen.

Sie haben einen Master in Robotik oder sind mit 19 Jahren als Traderin durchgestartet, haben Unternehmen gegründet und mit ihren Erfindungen und Ideen viel bewirkt. annabelle-Pariskorrespondentin Tanja Ursoleo zeigt in der Bildstrecke fünf Schweizer Frauen aus der Techbranche, die sie besonders inspirieren.

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